
Sigmund Freud
(1856 – 1939)
Von: Die Inkognito-Philosophin
Freuds Zitate & Sprüche über Leben & Mensch
Sigmund Freud war ein österreichischer Tiefenpsychologe und Wissenschaftler.
Bekannt ist er als Begründer der Psychoanalyse und einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Seine psychologischen Theorien sind bis heute aktuell.
Die meiste Zeit seines Lebens arbeitete der Sohn jüdischer Einwanderer in Wien, wo er nicht nur als Psychologe, sondern auch als Neurologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker tätig war.
Getrieben, tyrannisch, ehrgeizig, humorvoll, kalt – all das soll Freud gewesen sein. Tatsächlich streiten darüber die Geister.
In jedem Fall war Sigmund Freud ein Freund von Hunden: Seine Chow-Chow Hündin war in seinen Therapie-Sitzungen stets dabei.
Menschen sind doch das Wertvollste, das man gewinnen kann.
Sigmund Freud & C.G. Jung: Briefwechsel. Herausgegeben von William McGuire und Wolfgang Sauerländer. Frankfurt/Main, 1984, S. 154, 19.6. 1910
Gesund sein ist so schön, wenn man nicht allein sein muss.
Ernst und Lucie Freud (Hrsg.): Sigmund Freud, Briefe 1873-1939. Frankfurt/Main: 1968, S. 146, 29.4. 1885, an Martha Bernays
Die Wiener sind weder abstinenter noch nervöser als andere Großstädter. Die Geschlechtsbeziehungen sind etwas unbefangener, die Prüderie ist geringer als in den auf ihre Keuschheit stolzen Städten des Westens und Nordens.
– Zur Geschichte der Psychoanalytischen Bewegung. In: Gesammelte Werke. Werke aus den Jahren 1913-1917. Frankfurt/Main 1999. S. 81
Vom Land kann man nicht reden, ohne ein Dichter zu sein oder andere zu zitieren.
– Ernst und Lucie Freud (Hrsg.): Sigmund Freud, Briefe 1873-1939. Frankfurt/Main: 1968, S. 264, 17.9. 1905, an Alexander Freud
Der Mensch ist so armselig, wenn er nichts will, als am Leben bleiben.
– Ernst und Lucie Freud (Hrsg.): Sigmund Freud, Briefe 1873-1939. Zweite, erweiterte Auflage, Frankfurt/Main: 1968, S. 174, 14.8. 1885, an Martha Bernays
Breslau spielt auch eine Rolle in meinen Kindheitserinnerungen. Im Alter von drei Jahren habe ich den Bahnhof dort passiert auf der Übersiedlung von Freiberg nach Leipzig, und die Gasflammen, die ich zum ersten Mal sah, haben mich an brennende Geister in der Hölle gemahnt.
– Jeffrey Moussaieff Mason (Hrsg.):. Sigmund Freud Briefe an Wilhelm Fließ. Dt. Ausgabe: Frankfurt/Main, S. 310, 3.12.1897
Freuds Drogenkonsum & skrupelloser Ehrgeiz
Sigmund Freud in mittleren Jahren im Jahr 1905
Kokain spielte eine wesentliche Rolle in Freuds Leben und mag sein Ego befeuert haben
Wir wissen viel über die Errungenschaften Freuds, doch wenig über die dunkle Seite seines Lebens. Vor allem die Briefwechsel mit seiner Verlobten Martha Bernays zeigen einen ganz anderen Freud, der seine Patienten als „meine Glückstiere“ bezeichnet (Fallgeschichten, die ergiebiges Forschungsmaterial versprachen).
So hält er in einem Brief an Martha fest: "(…) das Material an Nervenkranken, das ich brauche, ist jetzt nicht anzutreffen, Dr. Max Weis hat aus Bosheit die meisten Nervenfälle entlassen und wahre Krampusse von abgelebten elenden alten Leuten herangeschafft. (…) Im Lauf der Zeit werden wir wohl bekommen, was wir brauchen …“
Nach seinen Selbstzeugnissen begleiten ihn auch Minderwertigkeitskomplexe, die immer wieder von narzisstischen Tendenzen abgewechselt werden: „Ich habe natürlich keinen Lehrer, ich bin mein eigener Lehrer, und muß ziemlich Geduld mit mir haben (…)“
Freud war von Kokain abhängig, auch wenn das einige Forscher lange Zeit bestreiten wollten. Am 2. Juni 1884 schrieb er an Martha, die über Verdauungsprobleme und Appetitlosigkeit geklagt hatte: "… wenn Du unartig bist, wirst Du sehen wer stärker ist, ein kleines, sanftes Mädchen, das nichts ißt oder ein großer, wilder Mann, der Kokain im Leib hat“. Martha selbst klagt einmal in einem Brief an ihren Verlobten: "Wundere Dich nicht, Geliebter, über mein Verzagtsein, ich hab ja kein Coca bei der Hand und bin ganz down.“
Ständig beschreibt er, wie er seine Müdigkeits- und Erschöpfungszustände mit Kokain zu bessern versucht.
In den sogenannten Brautbriefen an Martha soll Freud durchgehend seine Geldsorgen, Schulden, Angst und Verarmungspanik thematisieren.
Die Verarmungsangst begleitete ihn sogar bis zum Höhepunkt seiner Karriere und darüber hinaus bis zu seinem Tod.
Familie Freud 1898
Kokain wurde Freuds „Zaubermittel“
– besonders gern nahm er es vor Vorträgen, die er so "lebendiger und freier“ gestalten konnte. Aber vor allem bei der Linderung "depressiver Gemütszustände“ soll es ihm geholfen haben.
Die Droge war damals nicht nur erlaubt, sondern auch Gegenstand der Forschung. Freud selbst war einer der Probanden, die das vermeintliche Heilmittel gegen Herzprobleme, Schwächeanfälle, Magenprobleme u.v.m. testeten und dafür bezahlt wurden.
Obwohl er damit seine Gesundheit aufs Spiel setzte, war Freud ganz Wissenschaftler: "Ich habe einen Nervenanfall, den ich ganz gewiss publizieren werde.“
1885 erschien seine Hymne „Über Coca“ – es bewirke "eine Zunahme von Selbstbeherrschung“ und das Gefühl "lebenskräftiger und arbeitsfähiger“ zu sein. Angeblich löste Freud mit seiner Publikation indirekt die erste große Kokainwelle in Europa aus.
1936 dann Freuds Wende, denn er schrieb in jenem Jahr: "Die späteren Koka-Arbeiten hätten nie veröffentlicht werden sollen.“
Unsere Kultur ist ganz allgemein auf der Unterdrückung von Trieben aufgebaut.
An Lob verträgt man bekanntlich
ungemessene Mengen.
– Ernst und Lucie Freud (Hrsg.): Sigmund Freud, Briefe 1873-1939. Frankfurt/Main: 1968, S. 446, 8.10. 1936, an Ludwig Binswanger
Überhaupt, wenn mich jemand beschimpft, kann ich mich verteidigen; wenn mich aber jemand lobt, bin ich wehrlos.
Ernst und Lucie Freud (Hrsg.): Sigmund Freud, Briefe 1873-1939. Frankfurt/Main: 1968, S. 383, 10.5. 1926, an Marie Bonaparte
Indem wir den Feind klein, niedrig, verächtlich, komisch machen, schaffen wir uns auf einem Umwege den Genuß seiner Überwindung, den uns der Dritte, der keine Mühe aufgewendet hat, durch sein Lachen bezeugt.
Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg.
Es tut der Konstitution wohl, sich auszuschimpfen.
Jeffrey Moussaieff Mason (Hrsg.): Sigmund Freud Briefe an Wilhelm Fließ. Dt. Ausgabe: Frankfurt/Main, 1986, S. 405, 27.8. 1899
Der Neid stört oft den Genuß der Parke und Landsitze.
Ernst und Lucie Freud (Hrsg.): Sigmund Freud, Briefe 1873-1939. Frankfurt/Main: 1968, S. 264, 17.9.1905, an Alexander Freud
Die Traumdeutung aber ist die Via regia zur Kenntnis des Unbewußten im Seelenleben.
– Die Traumdeutung (1900). GW II/III, S. 613
Umwandlung zur Darstellungsfähigkeit, Verdichtung und Verschiebung sind die drei großen Leistungen, die wir der Traumarbeit zuschreiben dürfen.
– Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten (1905). Frankfurt/Main 2009, S. 177
Nach vollendeter Deutungsarbeit läßt sich der Traum als eine Wunscherfüllung erkennen.
– Die Traumdeutung (1900). Frankfurt/Main 2010, S. 135
Dosen, Schachteln, Kästen, Schränke, Öfen, entsprechen dem Frauenleib, aber auch Höhlen, Schiffe und alle Arten von Gefäßen.
– Die Traumdeutung (1900). Frankfurt/Main 2010, S. 335
Freuds schlechte Gesundheit & Depression
Sigmund Freud 1926
Freud berichtet in seinen vielfältigen Selbstzeugnissen sein ganzes Leben hindurch von körperlichen Erkrankungen und neurotischen Symptomen. Meist klagt er
über Herzrhythmusstörungen und Atemprobleme,
Depressivität und Todesangst.
Aber ebenso von Suizidgedanken,
Grippe, Migräne, Magenschmerzen, Verdauungsstörungen, leichten Typhus etc.
Vor allem die depressiven, pessimistischen und lebensmüden Passagen fallen in seinen Briefen auf. So schreibt er 1896 (an Wilhelm Fließ): „Ich hoffe, mit wissenschaftlichem Interesse bis ans Lebensende versorgt zu sein. Ein Mensch daneben bin ich freilich kaum mehr. Abends 10 1/2 Stunden nach der Praxis bin ich zu Tode müde“ (zit. nach Salber 2006, S. 174). Oder auch 1911: „Die Ehe ist längst amortisiert, jetzt gibt es nichts mehr als Sterben“ (Brief an Emma Jung)
Freud hatte jahrelang eine hypochondrische Angst vor Krebs, 1923 wurde ihm dann tatsächlich Krebs (Gaumen und Mundhöhle) diagnostiziert. Die Krebserkrankung führte zu zahlreichen Operationen, am Ende auch zur Entfernung eines Teils des Kieferknochens. Essen oder Sprechen waren für Freud fortan schmerzbelastet.
Sein Arzt hatte sogar gezögert, ihm die Krebsdiagnose mitzuteilen. Der Grund war eine Bereitschaft zum Selbstmord: Freud hätte ihn gebeten, ‚mit Anstand von dieser Welt zu verschwinden‘.
Freuds Suizidgedanken & Verlusterfahrungen
Freud hatte 1923 neben seiner Krebsdiagnose einiges zu verkraften: Der Tod seines geliebten Enkels Heinerle, der im Juni 1923 an Tuberkulose verstorben war, nahm ihm jede Lebenslust. „Ich habe noch nie eine Depression gehabt, aber das muß jetzt eine sein” (zit. nach Gay 1989, S. 474). „Er bedeutete mir die Zukunft und hat so die Zukunft mit sich genommen“ (ebd.)
Auch hatte der Tod des Enkels den Verlust seiner geliebten Tochter Sophie wieder in Freuds Erinnerung gerufen. Trotz Depression schaffte es Freud mit Hilfe des Kokains weiter zu arbeiten – oft arbeitete er bis zur völligen Erschöpfung. Das hat sich sicherlich auf seine Gesundheit ausgewirkt: Zwischen den Jahren 1923 und 1928 musste er mehr als 350 Mal seinen Chirurgen konsultieren.
1924 schrieb Freud ermattet: „Das Richtige wäre, Arbeit und Verpflichtungen aufzugeben, und in einem stillen Winkel auf das natürliche Ende zu warten…“ (zit. nach Gay 1989, S. 510).
Niemals sind wir ungeschützter gegen das Leiden, als wenn wir lieben, niemals hilfloser unglücklich, als wenn wir das geliebte Objekt oder seine Liebe verloren haben.
Das Unbehagen in der Kultur (1930), Frankfurt/Main 2009, S. 49
Daß die Ehe nicht die Veranstaltung ist, die Sexualität des Mannes zu befriedigen, getraut man sich nicht laut und öffentlich zu sagen (…)
Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten (1905). Frankfurt/Main 2009, S. 126
Was man von uns verlangt, ist doch nichts anderes als daß wir den Sexualtrieb verleugnen. Bekennen wir ihn also.
– Sigmund Freud C.G. Jung: Briefwechsel. Herausgegeben von William McGuire und Wolfgang Sauerländer. Frankfurt/Main, 1984, S. 18 7.4. 1907
Die Spannung zwischen dem gestrengen Über-Ich und dem ihm unterworfenen Ich heißen wir Schuldbewusstsein; sie äußert sich als Strafbedürfnis.
– Das Unbehagen in der Kultur (1930). Frankfurt/Main 2009, S. 87
Es ist nicht bequem, Gefühle wissenschaftlich zu bearbeiten.
– Das Unbehagen in der Kultur (1930). Frankfurt/Main 2009, S. 31
Realität – Wunscherfüllung,
aus diesen Gegensätzen sprießt unser psychisches Leben.
– Jeffrey Moussaieff Mason (Hrsg.): Sigmund Freud Briefe an Wilhelm Fließ. Dt. Ausgabe: Frankfurt/Main, 1986, S. 377, 19.2.1899
Die Psychoanalyse ist ein Werkzeug, welches dem Ich die fortschreitende Eroberung des Es ermöglichen soll.
Das Ich und das Es (1923), Frankfurt/Main 1992, S. 292
Der Unterschied zwischen ordentlichen und außerordentlichen Professoren besteht darin, daß die ordentlichen nichts außerordentliches und die außerordentlichen nichts ordentliches leisten.
Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten (1905). Frankfurt/Main 2009, S. 55.
Die Veränderung der Stimmungslage ist das Wertvollste, was der Alkohol dem Menschen leistet, und weshalb dieses „Gift“ nicht für jeden gleich entbehrlich ist.
– Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten (1905). Frankfurt/Main 2009, S. 141.
Glück ist dann anzunehmen, wenn das Schicksal nicht alle seine Drohungen gleich verwirklicht.
– Jeffrey Moussaieff Mason (Hrsg.): Sigmund Freud Briefe an Wilhelm Fließ. Dt. Ausgabe: Frankfurt/Main, 1986, S. 484, 24.3.1901
Manchmal habe ich den Eindruck, als begrenze das Christentum allzu eng den Horizont.
– Sigmund Freud C.G. Jung: Briefwechsel. Herausgegeben von William McGuire und Wolfgang Sauerländer. Frankfurt/Main, 1984, S. 204, 12.11.1911
Wir Menschen fußen auf unserer tierischen Natur, wir werden nie göttergleich werden können.
Die Erde ist ein kleiner Planet, eignet sich nicht zum ‚Himmel’.
Ernst und Lucie Freud (Hrsg.): Sigmund Freud, Briefe 1873-1939. Frankfurt/Main: 1968, S. 398, 9.12.1928, an Richard Dyer-Bennett
Freuds Tod als begleiteter Suizid
Wenn wir von Sigmund Freud sprechen, denken wir meistens an sein Werk. Doch viel seltener an seinen Tod, der eigentlich ein assistierter Selbstmord gewesen war. Freuds Suizidtheorie gibt an, das Objekt erlange im Selbstmord die Macht über das Ich zurück: Ob ihm sein eigenes Konzept vor Augen schwebte, als er seinen Arzt zur Suizidhilfe drängte?
Vor den Nazis nach London geflüchtet, schreibt er 1939 seinem Arzt Dr. Schur: „Das ist jetzt nur noch Quälerei und hat keinen Sinn mehr. Besprechen sie es mit der Anna, und wenn sie es für richtig hält machen sie ein Ende.“ (Gay 1989, S. 732).
Den Entschluss, nicht durch eine Krankheit dahin zu siechen, hatte Freud jedoch bereits in seiner Jugend getroffen:
„Darum habe ich bei aller Ergebung in das Schicksal, die einem ehrlichen Menschen geziemt, doch eine heimliche Bitte, nur kein Siechtum, keine Lähmung der Leistungsfähigkeit durch körperliches Elend. Im Harnisch laß uns sterben, wie König Macbeth sagt“
Seine Tochter Anna Freud willigt zwar zögern, aber am selben Tag ein. Damit er in Ruhe verstirbt, bekommt Freud über den Tag verteilt 3 x 30 mg Morphium gespritzt. Er ist wohl im Schlaf schmerzlos verstorben.
Was soll uns endlich ein langes Leben, wenn es beschwerlich, arm an Freuden und so leidvoll ist, daß wir den Tod nur als Erlöser bewillkommnen können?
Das Unbehagen in der Kultur (1930). Frankfurt/Main 2009, S. 55
Im Grunde glaubt niemand an seinen eigenen Tod oder, was dasselbe ist: im Unbewußten sei jeder von uns von seiner Unsterblichkeit überzeugt.
Zeitgemäßes über Krieg und Tod (1915). Frankfurt/Main 2009, S. 149
„Wie immer das sein mag, es steht fest, daß das Angstproblem ein Knotenpunkt ist, an welchem die verschiedensten und wichtigsten Fragen zusammentreffen, ein Rätsel, dessen Lösung eine Fülle von Licht über unser ganzes Seelenleben ergießen müßte.“
– (Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, Kapitel 25 „Die Angst“)
„Wie für die Menschheit im ganzen, so ist für den Einzelnen das Leben schwer zu ertragen.“
– (Die Zukunft einer Illusion, Kapitel 3)
„Deuten heißt einen verborgenen Sinn finden.“
– (Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, Kapitel 5 „Schwierigkeiten und erste Annäherungen“)
„Während das Ich wesentlich Repräsentant der Außenwelt, der Realität ist, tritt ihm das Über-Ich als Anwalt der Innenwelt, des Es, gegenüber. Konflikte zwischen Ich und Ideal werden, darauf sind wir nun vorbereitet, in letzter Linie den Gegensatz von Real und Psychisch, Außenwelt und Innenwelt, widerspiegeln.“
– Das Ich und das Es, Kapitel 3 „Das Ich und das Über-Ich (Ich-Ideal)
„Es ist, wie man merkt, einfach das Programm des Lustprinzips, das den Lebenszweck setzt. Dies Prinzip beherrscht die Leistung des seelischen Apparates vom Anfang an; an seiner Zweckdienlichkeit kann kein Zweifel sein, und doch ist sein Programm im Hader mit der ganzen Welt, mit dem Makrokosmos ebensowohl wie mit dem Mikrokosmos.“
– (Das Unbehagen in der Kultur, Kapitel 2)
„Der Sprachgebrauch bleibt selbst in seinen Launen irgendeiner Wirklichkeit treu.“
(Massenpsychologie und Ich-Analyse, Kapitel 8 „Verliebtheit und Hypnose“)
Der gemeinsame Charakter aber der leichtesten wie der schwersten Fälle, an dem auch die Fehl- und Zufallshandlungen Anteil haben, liegt in der Rückführbarkeit der Phänomene auf unvollkommen unterdrücktes psychisches Material, das vom Bewusstsein abgedrängt, doch nicht jeder Fähigkeit, sich zu äußern, beraubt worden ist.
Zur Psychopathologie des Alltagslebens, Kapitel 10
Auch der psychiatrische Wahn enthält ein Stückchen Wahrheit, und die Überzeugung des Kranken greift von dieser Wahrheit aus auf die wahnhafte Umhüllung über.
Es wäre ein Irrtum zu glauben,
daß eine Wissenschaft aus lauter
streng bewiesenen Lehrsätzen besteht,
und ein Unrecht, solches zu fordern.
Freud, Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, 1916. 3. Vorlesung: Die Fehlleistungen