
Psychotherapie-Kritik
Die offizielle Psychotherapie in der Sackgasse
von Dr. phil. Michael Mehrgardt
Was läuft falsch in der Psychotherapie?
Und was macht mindroad besser?
Kritik #1: Woher weiß der Psychotherapeut?
Mindroad macht es besser #1: Evidenz und Zweifel
Kritik #2: Teil 1: Etiketten gehören auf Flaschen, nicht auf Menschen ...
Kritik #2: Teil 2: Leiden, Störung, Anderssein
Mindroad macht es besser #2: Psychotherapie ist Begegnung
Kritik #3: Diagnose heißt Aussonderung
Mindroad macht es besser #3: Krankheit und Diagnose als gemeinsame Wahrheit
Vertiefung #3: Die Therapeutin hat immer Recht!
Kritik #4: Schuld ist immer der Patient!
Mindroad macht es besser #4: Leiden-an-sich und Leiden-am-Du
Vertiefung #4: Paradoxa als Ausweg
Kritik #1
Wie sicher ist das Wissen des Psychotherapeuten?
Wir wissen nichts – das ist das Erste. Deshalb sollten wir sehr bescheiden sein – das ist das Zweite. Daß wir nicht behaupten zu wissen, wenn wir nicht wissen – das ist das Dritte. Das ist so ungefähr die Einstellung, die ich gerne popularisieren möchte. Es besteht wenig Aussicht dafür.
(Karl Raimund Popper 1999: Die evolutionäre Position der Evolutionären Erkenntnistheorie. In: Alles Leben ist Problemlösen. Über Erkenntnis, Geschichte und Politik. München: Piper, S. 144)
Was kann die Psychotherapeutin, der Psychiater sicher wissen?
Psychiatrie und Psychotherapie beanspruchen, exakte empirische Wissenschaften zu sein. Alles in Allem scheinen sie eher Glaubensbekenntnis zu sein als behutsame Anwendung hypothetischen Wissens. Eine „Verbibelung“ der Wissenschaftskultur mag Lehrstuhlinhaberinnen, Ausbildern und Therapeuten Macht und Status verleihen; der Patientin ist damit nicht gedient.
In dem folgenden Video gebe ich dir einen Überblick über meine Kritik an der Richtlinien-Psychotherapie – und wie man es besser machen kann:
Mindroad macht es besser #1
Ich weiß, dass ich nichts weiß – ein Plädoyer fürs Fragenstellen
Ein Beitrag für Fachleute und interessierte Laien
Das Zweifeln an der Möglichkeit therapeutischer Erkenntnis ist von großer Relevanz: Denn diejenigen Therapeutinnen scheinen die besten Erfolge zu erzielen, die ihre berufliche Arbeit hinterfragen und sich unsicher sind, was dem Patienten am besten helfen kann. Fachliche Selbstzweifel können nämlich dazu beitragen, offen zu bleiben für das Erleben der Patientin und für geeignetere Methoden.
Mit einem wissenschaftlichen Artikel über Evidenz und Zweifel leite ich meine Beiträge über Kritik der offiziellen Richtlinien-Psychotherapie ein.
Hier findest du den Artikel “Evidenz und Zweifel – ein Plädoyer fürs Fragenstellen”
Kritik #2 - 1. Teil
Etiketten gehören auf Flaschen, nicht auf Menschen ...
Ein Wort vorweg an Fachleute
Es gibt viele sehr kompetente, effiziente und emotional zugewandte Psychotherapeuten.
Leider hört man nicht selten auch Klagen von Hilfesuchenden über sehr verletzende Verhaltensweisen durch Fachleute. Solltest du zur ersten Gruppe gehören, erinnern dich meine Beiträge vielleicht daran, deine Patientinnen offen über ihre Vorerfahrungen zu befragen und zur Kritik zu ermutigen.
Solltest du festgestellt haben, dass Hilfesuchende in den Therapiestunden ängstlich und angespannt wirken, dass nicht wenige unvermittelt die Behandlung abbrechen, oder solltest du einfach das Gefühl haben, dass es nicht mehr so recht läuft in deinen Behandlungen, möchte ich dich hiermit einladen, meine Beiträge als Teil deiner "Deliberate Practice", deiner professionellen Selbstreflexion, zu nutzen.
Die offizielle Psychotherapie ist selbst Patientin
Was mich an der offiziellen Richtlinien-Psychotherapie stört – und worüber sich viele Patientinnen und Patienten beklagen – findest du hier zunächst in etwas plakativen Stichworten. Meine ausführliche Kritik begründe und vertiefe ich in späteren Text-Beiträgen. Um diese Stichwörter wird es gehen:
Krankheit als Störung – Reparaturbetrieb Psychotherapie – Abwertung und Nötigung in der Therapie – Stigmatisierungen – Schäden durch Psychotherapie – Die heilige Kuh der Psychotherapie – Ihr blinder Fleck – Distanz und Abwehr – Verordnete Moral
Kritik #2 - 2. Teil
Leiden, Störung, Anderssein
Leiden und Störung
Vermutlich liest du diesen Text, weil du irgendwelche Symptome hast, weil du an etwas leidest oder weil es dir einfach nur beschissen geht. Was immer es ist, woran du leidest: Es handelt sich um Zustände, die äußerst unangenehm oder kaum noch erträglich sind.
Bei deiner Arbeitgeberin oder bei deinem Arzt ist jedoch eher nicht von Leiden die Rede - hier wird vornehmlich das Wort Störung benutzt. Das Wort Störung ist immer mit einer speziellen Perspektive einer beurteilenden Instanz verbunden, der oder die sich gestört fühlt. So störst du, wenn du krankheitsbedingt ausfällst, zB das finanzielle Interesse des Betriebes, den Ablauf im Callcenter, den Familienfrieden oder den Badebetrieb im Freibad.
Hier ist der vollständige Text Leiden, Störung, Anderssein:
Kritik und wie’s besser geht …
Im Folgenden stelle ich dar, was ich an der Haltung der offiziellen (auch: akademischen) Richtlinien-Psychotherapie problematisch finde. Oftmals zeigt sich diese Haltung nicht ausdrücklich, sondern nur indirekt; sie kann aber, so meine ich, aus ihrem wissenschaftlichen Anspruch, aus Veröffentlichungen, Fallbesprechungen, dem alltäglichen therapeutischen Handeln und vor allem aus Klagen von Patienten erschlossen werden.
Immer abwechselnd erscheint zunächt meine Kritik, anschließend meine Grundhaltung, wie sie dem Blog mindroad zugrunde liegt.
Ich wünsche mir von den Fachleuten einen kritischen Diskurs, der zum Teil tiefgreifende Änderungen nach sich ziehen sollte.
Hilfesuchenden können meine Beiträge eine Stimme geben für ihr eigenes Unwohlsein, um dieses gegenüber ihren Behandlerinnen zur Sprache zu bringen.
Mindroad macht es besser #2
Psychotherapie ist Begegnung
Begegnung oder therapeutische Indifferenz?
Menschliche Begegnung ist stützend, nahrhaft, wärmend.
Wenn sie dies nicht ist, handelt es sich um Indifferenz und Gleichgültigkeit, also um das Vorenthalten einer Begegnung.
Ich habe meine Patientinnen oft am Ende einer Therapie gefragt, was ihnen wichtig war, was genau ihnen geholfen hat. Während ich sogleich an hocheffiziente Expositions-Stunden dachte oder an reinigende Emotionsausbrüche, an tiefschürfende Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse, antworteten fast alle eher wie folgt:
Geholfen hat mir, dass Sie an mich geglaubt haben. Oder:
Ich fühlte mich von Ihnen immer respektiert und gemocht.
Anfangs war ich stets ein bisschen enttäuscht, dass nicht meine ach so wirkmächtigen Methoden und meine Kreativität, ja sogar: Genialität, es waren, die zu Fortschritten geführt haben. Erst als ich meine Motive infrage stellte und mich von diesen zu distanzieren lernte, bemerkte ich: Die erhaltenen Antworten waren ja noch viel toller!
Sie stehen sogar im Einklang mit wissenschaftlichen Befunden aus vielen Studien:
Es sind nicht die Methoden, es sind nicht die Therapieschulen, die helfen, sondern die sogenannten Therapeuten-Variablen wie:
Bestätigung, emotionale Zuwendung, Ermutigung, Glaube an Heilung, Respekt.
Du kannst hier lesen, was ich über Leiden, Störung, Anderssein und die therapeutische Beziehung denke:
Kritik #3
Diagnose heißt Aussonderung
Krankheit als Aussonderung
Laut Weltgesundheitsorganisation sollte von Krankheit genau dann gesprochen werden, wenn eine Person leidet. Leiden ist demnach identisch mit einem als unangenehm oder gar unerträglich empfundenen Zustand, und zwar auch dann, wenn der leidende Mensch diesen schlimmen Zustand gar nicht benennen oder beschreiben kann.
In die alltägliche Bewertung von Krankheit spielen aber, siehe vorherige Beiträge, neben dem eigentlichen Leiden immer auch die beiden Aspekte Störung und Anderssein hinein. Drücken wir diese (meist unausgesprochene) Bewertung einmal als Gleichung aus:
Leiden = Störung = Anderssein = Krankheit = Gegenteil von Gesundheit.
Diagnose als Etikett
Wenn du krank bist, erhältst du eine Diagnose. Sie ist eine Spielregel, die dir erlaubt, der Arbeit fern zu bleiben und zu Lasten deiner Krankenversicherung behandelt zu werden.
Eine Diagnose ist aber auch ein Etikett, welches du dir auf die Stirn kleben lässt. Für die Vorteile dieses Etiketts bezahlst du nämlich einen Preis: Du musst dich unterordnen und tun, was der Arzt sagt. Folglich bist du nicht mehr selbst-verantwortlich, sondern überträgst die Verantwortung an deine Psychotherapeutin.
Wenn du das nicht tust, schreiben die Fachleute einfach das Kürzel ICD Z91.1 (Nichtbefolgung ärztlicher Anordnungen - Non-compliance) in die Akte, was so viel bedeutet wie:
Du verstößt gegen deine Pflicht der “Entstörung”.
Du musst das Etikett also akzeptieren, und das heißt: Jede Behandlerin, die dieses liest, gibt auf ganz wohlwollende und einfühlende Weise ein Aha, ja also …!? von sich, und du spürst deutlich, dass du von nun an einer anderen Kategorie Mensch angehörst als dein Gegenüber. Die Gleichung lautet:
Diagnose = Etikett = Anderssein = Unterordnung = Gehorsam
Meinen ausführlichen Text findest du hier:
Mindroad macht es besser #3
Krankheit und Diagnose als gemeinsame Wahrheit
Prämissen der Psychotherapie
Die ungeprüfte Prämisse der offiziellen Psychotherapie lautet, dass wahrerweise eine Störung namens X für das seelische Leiden Y verantwortlich ist. Der diagnostizierten Erkrankung entspricht in dieser Sichtweise dann auch die richtige oder wahre Behandlungsmethode sowie eine Prognose, das heißt so viel wie eine Aussage über die wahre Heilungschance.
Gänzlich fraglos geht man davon aus, im Besitz dieser Wahrheiten zu sein.
Erkennen der Wahrheit
Aus meiner Sicht ist es aber unerlässlich, sich mit der Problematik der Wahrheitserkenntnis grundlegend auseinanderzusetzen. Denn die Haltung des Therapeuten, die er dazu hat, bestimmt ganz entscheidend seine Haltung gegenüber seiner Patientin.
Wahrheit als Vertrauen
Für mich ist es demnach für jede Psychotherapeutin unerlässlich, die unentrinnbare Subjektivität von Diagnostik, Behandlungsplanung, Erfolgsmessung und Prognosestellung anzuerkennen. Das verlangt von ihr,
sich stets darüber im Klaren zu sein, dass alles eigene Denken, Sprechen und Tun dazu neigt, sich in Form von Selbsterfüllung und Tat-Sachen-Bildung zu verselbständigen,
stets zu bedenken, dass das eigene Tun auch zu anderen als den beabsichtigten Folgen führt,
sich immer wieder im Gespräch mit dem Patienten durch Nachfragen zu vergewissern, wie das eigene Vorgehen auf diesen wirkt.
Realitäts-Check
Sich diesem Realitäts-Check immer wieder stellen zu müssen, ist anstrengend und lästig. Es ist viel einfacher, grundsätzlich davon auszugehen, dass die Wahrheit dem ausgebildeten und supervidierten Psychotherapeuten a priori gegeben ist.
Aber eine Wahrheit, sei es die einer Diagnose, einer Prognose oder des richtigen Behandlungsweges, kann immer nur eine gemeinsame Wahrheit sein.
Die Argumentation für meine Behauptungen findest du in dem folgenden Text.
Hier geht’s zum vollständigen Text:
Vertiefung #3
Die Therapeutin hat immer Recht!
Die Paradigmen des Wissens und Behandelns
Zweifel
Zweifel an der eigenen therapeutischen Arbeit sind in Kollegenkreisen kaum zu hören. Offensichtlich gilt stattdessen: Je komplexer der wissenschaftliche Gegenstand, desto dogmatischer die Aussagen der Fachleute:
Patientin X hat eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Solche Äußerungen treten heutzutage als Faktum auf, nicht mehr als Hypothese, Konstrukt oder Frage. [...] Doch Unbestimmtheit und Zweifel haben der Gleichschaltung durch den schulmedizinisch verordneten naiven Realismus (Ich bin der Fachmann! Es ist so und nicht anders!) nicht standhalten können.
Zum Thema Zweifel vgl. meinen Artikel Evidenz und Zweifel – ein Plädoyer fürs Fragenstellen:
Das sogenannte Wissen
Dabei halte ich diese öffentlich akzeptierte Art des „Wissens“ für nicht viel mehr als hohles, luftleeres Geschwätz. Gestützt wird es eigentlich nur durch Standesautorität. Allein mehrmaliges Fragen kann dieses selbstherrliche Gebäude der Psychomechanik zum Einsturz bringen:
Woher wissen Sie das?
Probiere es aus, indem du eine beliebige Aussage deines Therapeuten über dich hinterfragst! (Eine selbstsichere Behandlerin sollte deine kritische Nachfrage unbeleidigt zulassen können!)
Dabei wirst du feststellen, dass es sich hier in aller Regel nicht um logisch zwingende, sondern um zirkuläre Begründungen handelt, nämlich solche, die ihre Thesen bereits als Voraussetzungen mit sich bringen.
Notfall-Konstrukte
In allen Therapieschulen gibt es Notfall-Konstrukte, die das Scheitern theorien- und therapeutenschonend erklären und dem Patienten in die Schuhe schieben.
Derartige Notfallkonstrukte verhindern effektiv die Widerlegung einer therapeutischen Methode und ihrer Anwenderin. Ich bezeichne sie auch als
Falsifikations-Blocker.
Hier kannst du tiefer einsteigen:
Kritik #4
Schuld ist immer der Patient!
Die „vergessene“ Gesellschaft
Internale und externale Krankheits-Faktoren
Völlig selbstverständlich und ohne darüber nachzudenken, lokalisieren Psychotherapeutinnen und auch Hilfesuchende die Ursache für die Erkrankung im Patienten.
Äußere Faktoren, wie zB Armut, Arbeits-Belastungen, ausbeuterische Jobs, familiäre Konflikte, körperliche Erkrankungen werden wohl angehört und finden auch Eingang in die biografische Anamnese. Aber letztlich gilt:
Der Patient hat etwas falsch gemacht …
Bei allem Mitgefühl und Bedauern gehen die Behandler aber stets davon aus, dass die geschilderten Belastungen nur deshalb eine psychische Erkrankung verursacht haben, weil die Patientin falsch damit umgegangen ist!
Sie kann sich eben nicht abgrenzen, denken sie, sie hat eine Helferpersönlichkeit oder sie leidet an einem unbewussten, in der Kindheit entstandenen Konflikt.
Andere Therapeutinnen ziehen Erklärungen vor wie: Der Patient denkt immer nur negativ - kein Wunder, dass er den Belastungen nicht standgehalten hat! Womöglich ist seine Wahrnehmung völlig verzerrt! In Wirklichkeit ist der Chef gar kein Tyrann!
Psychotherapie als Bewahrer
Psychotherapie ist spätestens mit der Jahrtausendwende zur gesellschaftlichen Kontroll- und Reparatur-Instanz geworden. Gesellschaftsvergessend wie sie heute auftritt, hat sie das Ziel der Emanzipation aus den Augen verloren.
Als die Psychotherapie noch nicht Teil des Behandlungsapparates gewesen ist – das änderte sich 1999 mit dem Psychotherapeuten-Gesetz –, verstand sie sich sehr viel mehr als kulturkritische Institution, zumal sie selbst noch nicht so richtig dazugehörte. Sie selbst war damals Außenseiterin.
Mehr darüber erfährst du hier:
Mindroad macht es besser #4
Leiden-an-sich und Leiden-am-Du
Heilung - der gemeinsame Weg
Zusammenfassung: Meine Grundhaltung
In diesem Beitrag gebe ich eine Zusammenfassung darüber, was an der Grundhaltung, die ich in mindroad vertrete, besser ist als in der offiziellen Richtlinien-Psychotherapie.
Mit einigen Beispielen veranschauliche ich den Unterschied zur offiziellen Sichtweise.
Es geht um die Themen:
Leiden-an-sich und Leiden-am-Anderen Leiden-am-Du
Symptom als Signal
Hier findest du einige Beispiele
Die therapeutische Beziehung: Begegnung und Emanzipation
Außerdem kannst du dir hier zwei Audio-Dateien darüber anhören, wie Psychotherapie aus meiner Sicht sein sollte:
für Betroffene und Angehörige:
für Fachleute:
Hier findest du den vollständigen Text:
Heilung - der gemeinsame Weg
Vertiefung #4
Paradoxa als Ausweg
Sogenannte Selbstverständlichkeiten …
Doxai
Eine emanzipatorische Psychotherapie zielt auf die Überwindung von Doxai und auf die Nutzung von Paradoxa. Das klingt sehr abgehoben, und deshalb möchte ich hier genauer erklären, was damit gemeint ist:
Eine Doxa (Mehrzahl: Doxai ) ist nach dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu eine Meinung oder Überzeugung, die in einer bestimmten Gruppe von Menschen auch in sehr kontroversen Diskussionen nicht infrage gestellt wird. Das bedeutet, dass sich die (über irgendein Thema) Streitenden in bestimmten Grundanschauungen einig sind, ohne auf die Idee zu kommen, diese zu hinterfragen.
In diesem Text diskutiere ich einige sehr wirkmächtige Doxai wie bspw die Krankheits-Doxa und die Entweder-Oder-Doxa. Ich stelle dar, welche Folgen diese für unseren Umgang mit Krankheit, Schwäche, Leid, Einsamkeit haben.
Einige Beispiele für Doxai
Gottes-Doxa: Selbst eine so erhabene Instanz wie Gott ist Gegenstand einer Doxa. SIE ist nämlich allmächtig und allgütig: Wie aber kann SIE das sein, angesichts so vieler Übel auf der Welt?
Für ein Problem muss eine Lösung gefunden werden.
Gewalt ist krank.
Wenn es regnet, fühlt man sich schlecht.
Paradoxa als Ausweg: Werde ver-rückt!
(Einzahl: Paradoxon, Mehrzahl: Paradoxa) Ich betone immer wieder, dass man auf eine gute Weise lernen muss, ver-rückt zu werden. Wenn man nämlich in einer Krise steckt, in der einem kein gangbarer Ausweg erscheint, ist man häufig im Würgegriff einer mächtigen Doxa, einer tief sitzenden Regel etwa oder einem Tabu. Es gilt also, ein entsprechendes Paradox zu finden, welches einem hilft, diese jeweilige Doxa zu überwinden.
Neugierig? Hier steht der vollständige Text:
mindroad.de
Dr. Michael Mehrgardt: Psychotherapie-Blog
im Blog der Inkognito-Philosophin
mindroad betreibt Psychotherapie wohltuend anders.
mindroad zeigt Wege zu dir selbst,
mindroad wendet sich gegen genormte Methoden und erstarrte Diagnosen,
mindroad benennt die Sackgassen und Irrwege der offiziellen Psychotherapie.