Arthur Schopenhauer

(1788-1860)

Von: Die Inkognito-Philosophin

Schopenhauer Zitate,
Sprüche & Aphorismen + Leben 

Arthur Schopenhauer Zitate

Arthur Schopenhauer (1788-1860) war deutscher Philosoph und eine abolsute Ausnahmegestalt in der deutschen Philosophie-Landschaft des 19. Jahrhundert.

Er begriff sich selbst als Schüler und Vollender Immanuel Kants, außerdem war er von der Ideenlehre Platons und östlicher Philosophien beeinflusst.

Innerhalb der Philosophie des 19. Jahrhunderts entwickelte er eine eigene Position und vertrat als einer der ersten Philosophen im deutschsprachigen Raum die Überzeugung, dass der Welt kein rationales Prinzip zugrunde liegt.

Aus der Retrospektive wird vermutet, dass Arthur Schopenhauer an Panikattacken und Depressionen litt – trotzdem gilt er als einer der genialsten Geister der Geschichte.

Vgl. auch: Was ist Philosophie?

„Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt. Nur mit seinen eigenen Vorstellungen Gefühlen und Willensbewegungen hat er es unmittelbar zu tun“

(Arthur Schopenhauer, Aphorismen zur Lebensweisheit)

Zitate von Schopenhauer in Bildern

 
Arthur Schopenhauer Zitate & Sprüche

Depressive Zitate von Schopenhauer gibt es einige in seinem Opus - er war sehr pessimistisch und von Leid geprägt

Schopenhauer: Zitate und Aphorismen
Zitate Schopenhauer

Schopenhauer als Ausnahmephilosoph

Schopenhauer Sprüche

Schopenhauer ist bei vielen als der Philosoph bekannt, der sich mit den Themen Leid und Angst auseinandersetzt. Seine Sichtweise auf die Weltgeschichte zeigt jedoch keinerlei Tendenz zu Fortschritt oder Humanität.

Obwohl oft als Pessimist abgestempelt, ist Schopenhauers Ansatz weitaus differenzierter als allgemein angenommen.

Schopenhauers Einzigartigkeit zeigt sich im Vergleich zu seinen Zeitgenossen darin, dass er skeptisch ist, ob das Ideal der Selbstverwirklichung wirklich der Schlüssel zum menschlichen Glück in der Gemeinschaft ist.

Übrigens wurde Schopenhauers Werk während der Zeit des Deutschen Idealismus von den einflussreichsten Philosophen vollständig abgelehnt oder ignoriert.

In dieser Epoche zelebrierten einige Denker, beispielsweise Johann Gottlieb Fichte, die Entstehung des Individuums. Schopenhauer betonte vehement das Triebpotenzial als Hauptantrieb menschlichen Handelns und stellte es der Entwicklung des Individuums gegenüber. Er vertrat die Ansicht, dass die Triebe sich jedoch nicht vermeiden lassen. Schopenhauer war ein Philosoph, der stetig die bestehende Ordnung hinterfragte. Zu Recht.

 „Das Leben, mit seinen stündlichen, täglichen, wöchentlichen und jährlichen, kleinen, größern und großen Widerwärtigkeiten, mit seinen getäuschten Hoffnungen und seinen alle Berechnung vereitelnden Unfällen, trägt so deutlich das Gepräge von etwas, das uns verleidet werden soll, daß es schwer zu begreifen ist, wie man dies hat verkennen können und sich überreden lassen, es sei da, um dankbar genossen zu werden, und der Mensch, um glücklich zu seyn.“

– Arthur Schopenhauer –

Schopenhauer Zitate zu Glück & Schicksal

 

Das Glück gehört denen, die sich selber genügen; denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, mißlich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.

– Schopenhauer, Arthur

 

Was nun andrerseits die Menschen gesellig macht, ist ihre Unfähigkeit, die Einsamkeit, und in dieser sich selbst, zu ertragen. Innere Leere und Überdruß sind es, von denen sie sowohl in die Gesellschaft, wie in die Fremde und auf Reisen getrieben werden.

– Schopenhauer, Arthur

Was dem Herzen widerstrebt, läßt der Kopf nicht ein.

– Schopenhauer, Arthur

 

Der Neid der Menschen zeigt an, wie unglücklich sie sich fühlen, und ihre beständige Aufmerksamkeit auf fremdes Tun und Lassen, wie sehr sie sich langweilen.

– Schopenhauer, Arthur

 Wenn man den Zustand eines Menschen, seiner Glücklichkeit nach, abschätzen will, soll man nicht fragen nach dem, was ihn vergnügt, sondern nach dem, was ihn betrübt; denn je geringfügiger dieses, an sich selbst genommen ist, desto glücklicher ist der Mensch; weil der Zustand des Wohlbefindens dazu gehört, um gegen Kleinigkeiten empfindlich zu sein: Im Unglück spüren wir sie gar nicht.
— Schopenhauer

Schopenhauers Depressionen & psychische Leiden

Schopenhauer Zitate

Es ist schwierig zu bestimmen, ob Schopenhauer an einer klinischen Depression litt oder ob es ihm Freude bereitete, ein alter Griesgram zu sein. Es bleibt unklar, ob er von Natur aus ein Pessimist war oder ob seine negative Einstellung auf sein privates Leben zurückzuführen ist. Dieses umfasste nämlich angespannte Beziehungen zu Frauen, insbesondere zu seiner Mutter.

Es mag sein, dass gewisse Individuen aufgrund ihrer natürlichen Veranlagung anfälliger für negative Gedanken und Emotionen sind.

Gemäß Rüdiger Safranskis Werk "Schopenhauer and the Wild Years of Philosophy" (1990) endete das Leben von Schopenhauers Vater durch Selbstmord: „Es gab im Leben des Vaters eine dunkle und vage Quelle der Angst, die ihn später vom Dachboden seines Hauses in Hamburg in den Tod stürzen ließ“.

Schopenhauer könnte aufgrund einer Kombination aus genetischer Veranlagung, Erziehung und Lebenserfahrungen eine subtile Anfälligkeit für Depressionen und Pessimismus gehabt haben. Diese Eigenschaften könnten durch stressige Lebensereignisse verstärkt und verschlimmert worden sein.

Es wäre irreführend, Schopenhauer lediglich als einen puren Pessimisten zu betrachten, da seine Sprachwahl in zahlreichen Aspekten von unserem üblichen Verständnis abweicht.

 

Möbius findet bei Schopenhauer Zeiten stärkerer Depression:

  • 1805 (nach dem Tod seines Vaters),

  • 1813 (während  seiner Dissertation),

  • 1823 in München

  • 1832 in Frankfurt.

  • Bezüglich seines Charakters seien Ängstlichkeit und Misstrauen ein durchgehender Zug gewesen.

Möbius: „Schopenhauer ist der Philosoph des Pessimismus geworden, weil er von Anfang an krankhaft war. Nicht die Erkenntnis der Übel der Welt hat ihn dazu gemacht, sondern er hat die Übel aufgesucht und geschildert, weil er Belege für seine lebensfeindliche Stimmung brauchte.“

 

Eine etwas andere Interpretation zu Schopenhauers Depressivität

Diese pessimistische Philosophie nennt man auch depressiver Realismus

Gemäß Frank Sacco war Schopenhauer ein Realist, der ironischerweise nicht von Depressionen beherrscht wurde. Auch endogen Depressive sind nach seiner Meinung Realisten, die die Welt und Menschheit in ihrer ganzen Brutalität erkennen. Das passt zu einem Schlüsselerlebnis Schopenhauers: nämlich der Anblick einer Galeere in einem Museum, auf der Sklaven durch Folter zum Rudern gezwungen wurden.

Der endogen Depressive betrachte seine Umgebung häufig als übertrieben euphorisch, meint Sacco. In gewisser Weise kann Schopenhauer daher für Betroffene ein Trost sein. Aus seiner Perspektive erscheinen die Gesunden als "verrückt".

Ähnlich wie Goethe, setzt sich auch der Schopenhauer mit der Thematik des Menschen und seiner Neigung zur Gewalt auseinander.

„Durch den Anblick des fremden Leidens, welches er zugleich als eine Äußerung seiner Macht erkennt, das eigene zu mildern. Fremdes Leiden wird zum Selbstzweck an sich, ist ihm ein Anblick, an dem er sich weidet: Und so entsteht die Erscheinung der eigentlichen Grausamkeit“.

Demnach verursacht der Anblick fremden Leides eine Reduktion eigener unterschwelliger Depression.

Schopenhauers Ticks & Tricks
zur Selbsttherapie

Dass Arthur Schopenhauer an handfesten psychischen Krankheiten litt, ist für den Psychiater und Begründer der existenziellen Psychotherapie, Dr. Irvin D. Yalom, ziemlich klar.

Der Philosoph berichtet Briefen und persönlichen Schriften von nächtlichen Panikattacken, die er mit Affirmationen vertrieb. Bereits als Jüngling hatte Schopenhauer hypochondrische Symptome und generell quälten ihn chronische Ängste.

Allein in Schopenhauers Familie gibt es zahlreiche Hinweise auf psychische Störungen:

  • Sein Vater Heinrich Schopenhauer war lange Jahre vor seinem Suizid bereits depressiv, ängstlich und emotional gehemmt gewesen

  • Seine Oma, Heinrichs Mutter war gewalttätig, geistig extrem labil und musste zu Letzt in eine Anstalt eingewiesen werden

  • Einer seiner Onkel kam behindert zur Welt

  • Sein anderer Onkel lebte exzessiv und starb mit 34 Jahren, halb wahnsinnig

  • Seine eigene Mutter hatte ein sehr distanziertes Verhältnis zu ihrem Sohn, was sich gleichsam negativ auf Arthurs Charakter auswirken musste

  • Seine Schwester schien ebenfalls sein depressives Gemüt zu teilen

 

Zwänge, Rituale & Vorsichtsmaßnahmen

Schopenhauer gewöhnte sich schrullige, neurotische Maßnahmen an, um mit seiner Ängstlichkeit klar zu kommen. Zum Beispiel:

  • Er versteckte Wertpapier und Geld in alten Briefen sowie anderen Dingen, um sich vor Diebstahl zu wappnen

  • Er legte persönliche Notizen unter falscher Ordnung ab, um Spitzel zu verwirren

  • Er verlangte extreme Sauberkeit

  • Er wollte immer vom gleichen Bankier bedient werden

 

Schopenhauers Selbsttherapie

Schopenhauer wandte effektive Selbsttherapien an, um sein Leiden in den Griff zu bekommen. Was mehr oder weniger funktionierte.

In seinen Schriften, Briefen & Biografien entdeckte Yalom zahlreiche Übungen der klassischen Selbsthilfe:

  • regelmäßige Erinnerung seines Sinns im Lebens (Schopenhauers Mission war es, die philosophische Welt von Irrtümern zu befreien)

  • rezitieren von Mantras

  • Meditationen

  • Affirmationen zur Stärkung des Selbstvertrauens

  • “selbstreflexive” Verteidigung der Einsamkeit als selbstgewählt, nicht wirklich vorhanden, da seine Freunde die Philosophen seien

  • “Wer bin ich”-Übung: Antworten werden auf das wesentlichste Merkmal reduziert, was raus kommt ist der “wahre Wesenskern”

“Jede Wirklichkeit, jede erfüllte Gegenwart, besteht aus zwei Hälften, Subjekt und Objekt. Bei völlig gleicher objektiver Hälfte, aber verschiedener subjektiver, ist die gegenwärtige Wirklichkeit eine ganz andere.

Jeder steckt in seinem Bewusstsein, wie in seiner Haut und lebt unmittelbar nur in demselben: daher ist ihm von außen nicht zu helfen. Die Unterschiede des Reichtums und Ranges geben jedem seine Rolle zu spielen, aber … in jedem steckt der selbe, arme Tropf, mit seiner Not und Plage, die wohl dem Stoffe nach bei jedem eine andere ist, aber der Form, dem eigentlichen Wesen nach, so ziemlich bei allen dieselbe.

Weil alles, was für den Menschen da ist, unmittelbar nur in seinem Bewusstsein da ist. Somit ist die Beschaffenheit des Bewusstseins das Wesentliche … Deswegen hängt das Glück sehr von dem ab, was wir sind, von unserer Individualität, während man meist nur unser Schicksal, nur das was wir haben oder was wir vorstellen, in Anschlag bringt.“

– Schopenhauer

 Zitate Schopenhauers über Gesundheit

 

Neun Zehntel unseres Glückes beruhen allein auf der Gesundheit. Mit ihr wird alles eine Quelle des Genusses: Hingegen ist ohne sie kein äußeres Gut, welcher Art es auch, genießbar.

- Schopenhauer Zitate


 

Besonders überwiegt die Gesundheit alle äußeren Güter so sehr, daß wahrlich ein gesunder Bettler glücklicher ist als ein Kranker König

- Schopenhauer Zitate

„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“

- Schopenhauer Zitate


 

Die größte aller Torheiten ist, seine Gesundheit aufzuopfern, für was es auch sei, für Erwerb, für Beförderung, für Gelehrsamkeit, für Ruhm, geschweige für Wollust und flüchtige Genüsse: Vielmehr soll man ihr alles nachsetzen.

- Schopenhauer Zitate

Schopenhauers Mitleidsethik

In seiner Mitleidsethik knüpft Schopenhauer die Moral nicht an eine Norm, sondern an die Erfahrung.

Er sagt, seien wir ehrlich, hören wir in uns hinein, das fremde Leid, das wir erleben, können wir, wenn wir uns nicht verhärten, spüren. Wir können daran teilhaben.

Das ergibt eine gefühlte Solidarität mit dem Elend des Anderen, nicht eine eingeforderte Solidarität, sondern eine unmittelbar erfahrene.

Das ist das einzige Fundament der Moral. Wenn man diese Quellen des Mitleiden-Könnens abschneidet, dann hängt die Moral in der Luft und wird rein normativ.

Für Schopenhauer war klar, dass präskriptive Normen nie stark genug sein können, um das Verhalten der Menschen tatsächlich zu regeln.

Er weist darauf hin, dass, diese normativen Orientierungen kraftlos sind, wenn sie nicht mit den Erfahrungselementen, die aus dem Mitleid und der Empathie kommen, verbunden werden. Diese gelebte Empathie muss immer neu belebt werden.

 „Meine Philosophie will jedenfalls nicht wissen, woher oder wofür die Welt besteht, sondern nur, was die Welt ist “

– Schopenhauer

Schopenhauers Charakter

(Quelle: dpa Wissenschaft vor 150 Jahren starb Arthur Schopenhauer)

Schon in jungen Jahren muss Schopenhauer anstrengend gewesen sein. Seine Mutter schrieb ihm, als er um die 20 Jahre alt war:

„An meinen Gesellschaftstagen kannst du abends bei mir essen, wenn du dich dabei des leidigen Disputierens, das mich verdrießlich macht, wie auch alles Lamentierens über die dumme Welt und das menschliche Elend enthalten willst (…)“

Schopenhauer war nicht nur ein großer Philosoph, er war auch ein cholerischer Kerl. Dabei konnte er durchaus seine gesellige Seite zeigen, wie manche Zeitgenossen behaupteten.

Wenn aber beim Mittagsmahl in seinem Frankfurter Stammlokal seiner Meinung nach jemand Unsinn redete, dann wechselte er einfach den Tisch.

Über seine schwatzende Haushälterin war der meditierende Denker einst so verdrossen, dass er sie die Treppe hinunterschubste. Seiner drangsalierten Haushälterin musste er daraufhin eine Leibrente bezahlen.

Kein Wunder, dass so einige Leser von Schopenhauers Werken auf die Idee kommen, der Mann wäre hoch depressiv und pessimistisch gewesen.

 

Schopenhauer & die Frauen

Der alte Griesgram hatte auch nichts Nettes über die Frauen zu sagen. Aus Prinzip oder Konsequenz blieb er sein Leben lang Single.

Er war überzeugt, dass über sexuelle Leidenschaft hinausgehende Liebesbeziehungen zwischen Männern und Frauen nicht möglich seien.


 

Leben in Einsamkeit

Tatsächlich kehrte Schopenhauer verdrossen und verbittert nach Frankreich zurück, nachdem er den Wettkampf gegen Hegel verloren hatte, und lebte dort als Privatgelehrter weitere 30 Jahre bis zu seinem Tod. Eine Niederlage, die bestimmt nicht spurlos an ihm vorübergegangen ist.

„Hegel, ein platter, geistloser, ekelhaft-widerlicher, unwissender Scharlatan, der, mit beispielloser Frechheit, Aberwitz und Unsinn zusammenschmierte, ... hat den Verderb einer ganzen gelehrten Generation zur Folge.“

– Schopenhauer

Schopenhauer war ein Mann voller Widersprüche. Er setzte sich früh für die Rechte von Tieren ein und bewunderte die vegetarische Kultur in Indien, während er sich selbst jedoch Fleisch schmecken ließ und keinem asketischen Lebensstil folgte.

In Frankfurt pflegte Schopenhauer, ein leidenschaftlicher Hundefreund, regelmäßig seine Pudel auszuführen. Die Namen seiner treuen Begleiter waren schlicht "Butz" oder auf Indisch "Atman", was eine "Weltseele" auf vier Pfoten bedeutet.

Doch wenn einer seiner Pudel sich daneben benahm, konnte es vorkommen, dass der Philosoph das Tier als "Mensch" beschimpfte.

Die ersten vierzig Jahre unseres Lebens liefern den Text, die folgenden dreißig den Kommentar dazu, der uns den wahren Sinn und Zusammenhang des Textes nebst der Moral und allen Feinheiten desselben erst recht verstehen lehrt.

– Arthur Schopenhauer

Schopenhauer Zitat-Bilder

 
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Sprüche Schopenhauer

 Zitate Schopenhauer über Moral & Ethik

 

„Grenzenloses Mitleid mit allen lebenden Wesen ist der festeste und sicherste Bürge für das sittliche Wohlverhalten und bedarf keiner Kasuistik. Wer davon erfüllt ist, wird zuverlässig keinen verletzen, keinen beeinträchtigen, keinem wehetun, vielmehr mit jedem Nachsicht haben, jedem verzeihen, jedem helfen, soviel er vermag, und alle seine Handlungen werden das Gepräge der Gerechtigkeit und Menschenliebe tragen.“

- Schopenhauer Zitate

 

„Vergeben und vergessen heißt kostbare Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen.“

- Schopenhauer Zitate


 

„Eine falsche Ansicht zu widerrufen erfordert mehr Charakter, als sie zu verteidigen.“

- Schopenhauer Zitate


„Die Freunde nennen sich aufrichtig.
Die Feinde sind es.“

- Schopenhauer Zitate

 

„Wir denken selten an das,
was wir haben, aber immer an das,
was uns fehlt.“

- Schopenhauer Zitate

„Man wird in der Regel keinen Freund dadurch verlieren, dass man ihm ein Darlehen abschlägt, aber sehr leicht dadurch, dass man es ihm gibt.“

- Schopenhauer Zitate


 

„Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen.“

- Schopenhauer Zitate

 

„Meistens belehrt erst der Verlust uns
über den Wert der Dinge.“

- Schopenhauer Zitate

Gewöhnliche Menschen überlegen nur, wie sie ihre Zeit verbringen. Ein intelligenter Mensch versucht, sie auszunutzen.
— Schopenhauer Zitate

 Schopenhauer & die Verneinung des Willens

Schopenhauer Zitat-Sammlung

Schopenhauer Zeichnung von W. Busch

Schopenhauer hat in seinem bedeutenden Werk "Die Welt als Wille und Vorstellung" betont, dass der "Wille zur Macht" die treibende Kraft hinter dem menschlichen Handeln darstellt. Doch dieser Wille ist alles andere als altruistisch, sondern handelt rücksichtslos und verursacht dadurch unermessliches Leid.

Er spricht von der Verneinung des Willens, die ein "besseres Bewusstsein" fördern soll.

Schopenhauers Werk enthält eine mystische Dimension, die er als das "überlegene Bewusstsein" bezeichnet. Seine Tagebücher sind voll von eindrucksvollen Schilderungen dieser tiefgründigen Erlebnisse, die sein eigenes Dasein fundamental beeinflusst haben.

Durch die mystische Erfahrung erfährt der Mensch eine Art von Transzendenz, die ihn von den Zwängen des alltäglichen Lebens befreit, welche von egoistischen Interessen bestimmt werden.

Schopenhauer beschreibt Momente der Besinnung, des Verweilens, der Verlangsamung und des Eintauchens in einen Zustand, in dem sich Frieden und Gelassenheit im Inneren ausbreiten.

 Schopenzauer Zitate zu Mensch & Welt

 

„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“


 
Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit. Bei großen Talenten ist sie Heuchelei.
— Schopenhauer

 

„Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“


 

„Glauben und Wissen verhalten sich wie die zwei Schalen einer Waage: in dem Maße, als die eine steigt, sinkt die andere.“

„Aus seiner Individualität
kann keiner heraus.“


 

„Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustand der Bändigung und Zähmung.“


 

„Ein Mann kann nur er selbst sein, solange er allein ist; und wenn er die Einsamkeit nicht liebt, wird er die Freiheit nicht lieben; denn nur wenn er allein ist, ist er wirklich frei.“


 
Bei Abwesenheit großer Leiden quälen uns die kleinsten Unannehmlichkeiten.
— Arthur Schopenhauer

Die Welt als Wille und Vorstellung – Schopenhauers Hauptwerk

Zitate von Arthur Schopenhauer

Schopenhauers Philosophie war paradox für die Zeit des Idealismus, denn damals war die Fachgemeinschaft noch oder wieder davon überzeugt war, dass der Geist das Fundament der Welt bildet. Diese Ansicht widersprach Schopenhauers Lehren und machte seine Philosophie umso bemerkenswerter.

Für ihn ist der Logos die Quelle von Täuschung. Er betrachtet das Wesen der Welt als "Wille" - eine kraftvolle, aber unvernünftige Naturkraft. Die Bedeutung dieses irrationalen Willens liegt in seiner Sinnlosigkeit: er existiert einfach so.

Es mag auf den ersten Blick banal erscheinen, aber oft wird diese Erkenntnis fälschlicherweise als reiner Naturalismus und Biologismus missverstanden.

Dabei wird die Bedeutung des Körpers außer Acht gelassen, den Schopenhauer vielfach hervorhebt.

 

Vorstellung als innerleibliche Erfahrung

Schopenhauers Überlegungen bringen uns an den Punkt, an dem wir typischerweise mit der Frage konfrontiert werden: "Was steckt hinter der Erscheinung unserer Welt?" Laut Schopenhauer markiert dieser Übergang den Anfang einer potenziellen Transzendenz.

Schopenhauer erklärt, dass die Welt, wie wir sie wahrnehmen, nur eine Abbildung unserer eigenen Vorstellungen ist. Dabei nutzt er den Terminus "Vorstellung" in einer Weise, die sich von der üblichen Bedeutung unterscheidet.

Im Allgemeinen bezeichnet der Begriff "Vorstellen" das Erschaffen eines mentalen Bildes. Wenn wir jedoch etwas mit unseren eigenen Augen sehen, würden wir wahrscheinlich nicht an das Wort "Vorstellen" denken.

Zur Vorstellung nach Schopenhauer zählt nicht nur die Vorstellungskraft, sondern auch die visuelle Wahrnehmung, das taktile Empfinden und die Wahrnehmung von Gerüchen.

Vorstellen bedeutet für ihn: die eigen-leiblichen Informationen als Wirkungen einer Ursache verstehen, welche in die Außenwelt projiziert. Die Empfindungen des eigenen Leibes sind das einzige Unmittelbare. Alles andere ist Reflexion.

 

“Wille, das ist Trieb, Schmerz, Begehren, Lust. Modifikationen des Seins am eigenen Leibe.”

In der Philosophie und im Alltag wird der Begriff des Willens oft mit Absicht und Zweck verbunden. Bevor ich also handeln kann, muss das Gewollte bereits in meinem Geist vorhanden sein. Auf diese Weise wird der Wille zum intellektuellen Antrieb, der erst nach dem Schmieden der Pläne durch den Verstand entfacht wird. Diese Vorstellung impliziert, dass der Wille eine Art Zündschnur ist, die den Verstand aktiviert, um seine Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Anders Schopenhauer: Für ihn ist der Wille die grundlegende Motivation des Lebens. Von dieser Sichtweise aus betrachtet, stellen auch die unbewussten inneren Abläufe des Körpers eine Manifestation des Willens dar. Tatsächlich ist der Wille in allem Lebendigen präsent, sogar in der unbelebten Welt (Bsp. Schwerkraft).

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass man Schopenhauers Definition des Willens korrekt versteht und nicht intellektualisiert betrachtet. Andernfalls würde man ihm vorwerfen, den absichtsvollen Willen, sprich den Geist, in die Natur zu projizieren, was der Bewusstseinsphilosophie ähnlich wäre.

Jedoch verfolgt Schopenhauer das genaue Gegenteil: Er strebt nicht danach, die Natur zu vergeistigen, wie Schelling, sondern den Geist zu naturalisieren.

Die Welt ist kein Machwerk und die Tiere kein Fabrikat zu unserm Gebrauch.
— Schopenhauer, Arthur

 Schopenhauers Tod – Resümee

Arthur Schopenhauer starb am 21. September 1860 in Frankfurt. Er wurde 72 Jahre alt und erlag zuletzt einer Lungenentzündung. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er als „Einsiedler“, wie er selbst sich bezeichnetet, hauptsächlich in Gesellschaft seines Pudels namens Butz, bei dem er „Intelligenz ohne menschliche Verstellung“ fand.

Schopenhauer integrierte Ansätze des Buddhismus und Brahmanismus in die westliche Philosophie. Nach seinem Tod hatte Schopenhauers Philosophie vor allem auf Künstler (Lyriker, Musiker, Maler) Einfluss. Der Philosoph und Schriftsteller Theodor Lessing zählte ebenso zu Schopenhauers Bewunderern wie Thomas Mann oder Arno Schmidt.