Depressionen: Sprüche

Zitate & Gedanken berühmter Personen

Texte über Depressionen, Mensch & Leben

– traurig – tröstlich – motivierend – nachdenklich –

Depressions-Sprüche, Zitate & Texte machen das Leben mit Depressionen fassbarer. Die wenigsten Wissen, dass viele Staatsoberhäupter, Schriftsteller, Philosophen, Künstler und Hollywoodstars unter Depressionen litten.

Alle Persönlichkeiten von Weltruf beweisen: Depressionen kann Dir niemand ansehen - und auch mit Depression oder anderen psychischen Krankheiten können Menschen großartige Leistungen vollbringen.

Hier findest Du außerdem Zitate über Depressionen & Ängste sowie depressive Sprüche, die von weniger bekannten Menschen stammen, jedoch genauso aussagekräftig sind.

Bzgl. Lebensweisheiten hier entlang: Sprüche Leben & Sinn oder Sprüche für die Seele

Depressions-Sprüche

von berühmten Persönlichkeiten

zu Depressionen, Ängsten & anderen psychischen Krankheiten

Ich weiß nicht, was mich traurig macht: […]
Und solchen Dummkopf
macht aus mir die Schwermut,
Ich kenne mit genauer Not mich selbst.

– Shakespeare: Der Kaufmann von Venedig
(1. Aufzug, 1. Szene Antonio)

Alain Ehrenberg: Zitat über Depression & Gesellschaft

Alain Ehrenberg: Depressionen Sprüche & Zitate

 

Depression ist die Melancholie einer Gesellschaft, in der alle gleich und frei sind, es ist die Krankheit von Demokratie und Marktwirtschaft par excellence.

In dieser Hinsicht ist die Depression die unvermeidliche Kehrseite der Souveränität des Menschen, nicht dessen, der falsch handeln, sondern dessen, der gar nicht handeln kann.

Quelle: Elain Ehrenberg “Das erschöpfte Selbst”

Mehr dazu: Volkskrankheit Depression – Bedeutung von Gesellschaft & Politik

Dem Einsamen ist der freiwillige Untergang
wie eine Heimkehr zu sich selbst.

Karl Jaspers, Philosoph & Psychiater

Piet Kuiper (1919–2002)

„Das Bewusstsein, das wie ein Strom sein kann, in den Bäche münden und der sich dann wieder verzweigt, wurde zu einem armseligen Rinnsal. Meine Erlebniswelt verdorrte und verkümmerte (…). Meine Welt war zusammengeschrumpft auf das Bett zum Schlafen.

Alles, was früher aufheiternde Phantasien und kleine Geschichten mit vergnüglichen Aspekten ausgelöst hatte, wurde nun zum Anlass trübsinniger Überlegungen. Elend fiel mir auf. Wenn ich Menschen lachen sah, dachte ich:

Wie ist das möglich, in diesem schrecklichen Leben?“

Kuiper Zitat über Depressionen

Zitate über Depressionen: Piet Kuiper

Piet Kuiper, Professor der Psychiatrie: über seine schwere, wahnhafte Depression

Piet Kuiper war ein deutsch-niederländischer Psychiater, Psychoanalytiker und Autor.

Kuiper beeinflusste in seiner Zeit nicht nur die Psychiatrie in den Niederlanden, sondern darüber hinaus insbesondere auch in den deutschsprachigen Ländern.

Über sein berufliches Schaffen hinaus wurde er bekannt durch sein autobiografisches Buch mit dem Titel Seelenfinsternis, das seine eigene seelische Erkrankung in fortgeschrittenem Lebensalter öffentlich machte und damit Fachleuten wie Laien Zugang zum Erleben einer sehr schweren Depression gewährte.

Depressive Sprüche

Die Andersartigkeit des depressiven Erlebens

An die Stelle der Lebensfreude tritt eine quälend düstere Stimmung, wie man sie erlebt, wenn man jemanden, den man liebt, verloren hat (…) die Welt verliert ihre Farbe, alles wird grau, im schlimmsten Fall verflucht man seine Existenz und den Tag seiner Geburt“, so versuchte mal Piet Kuiper (Prof. für Psychiatrie & Autor) Depressionen zu erklären, lange bevor er selbst an Depressionen erkrankte.

Jahre später leidet der Professor an unerklärlichen Kopfschmerzen, die ihn stark beeinträchtigen. Dabei bleibt es nicht. Seine Stimmung verdüstert sich, er schläft extrem viel, fühlt sich antriebslos und wird von Schuldgefühlen und schrecklichen Ängsten gefoltert. Bis er schließlich nichts mehr hatte, das ihn erfüllt oder Freude spüren lässt.

Sprüche Depression

Der Mediziner verstand nicht, was da mit ihm passierte, und stellte lauter falsche Diagnosen auf: Als Erstes dachte er an eine Viruserkrankung, dann an eine Demenz.

Letztlich wurde seine Depression so stark, dass er in eine nihilistische Psychose abglitt: Er lebt in dem Wahn, er sei bereits verstorben, und fortan dazu verdammt, als lebender Toter über die Erde zu wandeln.

Es dauerte noch weitere 3 Jahre, in denen er 2-mal in der geschlossenen Psychiatrie landete, mit zahllosen Therapeuten sprach und Medikamente bekam, bis er endlich verstand, was in ihm vorging.

Piet Kuiper hatte eine schwere Depression mit psychotischer Symptomatik

Sein umfangreiches Wissen als Experte half ihm nicht, diese schreckliche Krankheit zu erkennen. Wie ein Betroffener Depressionen erlebte, war eine völlig andere Dimension. Eine Welt, die kein Fachmann mit dem Verstand durchdringen konnte. Die Umwelt erfuhr Kuiper dabei als Fremdes, vollkommen fern von seiner eigenen Wirklichkeit. Rätselhaft und beängstigend.

Nach drei Jahren half am Ende ein sogenannter MAO-Hemmer. Kuiper wurde wieder gesund. Nachdem er monatelang in der Valerius-Klinik in Amsterdam behandelt wurde, konnte er schließlich nur durch jene Medikamente geheilt werden, vor denen er zuvor stets gewarnt hatte.

In seinen letzten Lebenstagen sei die Depression wiedergekehrt. Piet Kuiper verstarb am 9. Februar 2002 im Alter von 82 Jahren. Der Tod habe ihn gleichsam vor den Fängen einer erneuten Depression gerettet, schrieb Eveline Brandt in ihrem Nachruf » Mehr über Kuipers Beschreibung der Depression

 Am Ende braucht man mehr Mut,
um zu leben, als um sich umzubringen.

- Albert Camus (Der glückliche Tod)

Martin Luther

Bipolare Depression & Angsterkrankung 

Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupt fliegen, kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, das kannst du verhindern
— Martin Luther

Martin Luther & der schwarze Hund

Sprüche Depression: Martin Luther

Martin Luther hatte eine bipolare Störung & Angsterkrankung mit manisch-depressiven Episoden (Quelle: zitiert von MDR “500 Jahre Reformation”)

Der Held der Reformation – ein schwerkranker Mann, der starke Schmerzen durchlitt und öfter dem Tod nahe kam als dem Leben. Dabei geht es um schwere Krankheitsbilder, die ihn sein Leben lang plagten. Darunter:

  • die Menièresche Krankheit,

  • Bluthochdruck,

  • das Roemheld-Syndrom,

  • Nieren- und Blasensteine,

  • Gicht,

  • chronische Verstopfung,

  • Hämorrhoiden,

  • unklare Ohnmachtsanfälle

  • und ein offenes Bein.

Psychogene Anfälle

Halluzinationen, Depressionen, Angstzustände

Depressive Sprüche

Auch ist bezeugt, dass Luther in späteren Jahren unter Angstzuständen und Weinkrämpfen litt. Mehrfach wurde er auf dem Boden liegend ohnmächtig aufgefunden, "wie tot" mit ausgestreckten Armen, schlaffem Körper und geschlossenen Augen. Es kam auch vor, dass er sich für 1-2 Tage einschloss und niemanden zu sich ließ.

Schon im Herbst 1521 hatte Luther auf der Wartburg verstärkt über Anfechtungen und Heimsuchungen der anderen Art berichtet:

  1. Er sei "in dieser Einöde tausend Teufeln ausgeliefert"

  2. und "den bösen Geistern unter dem Himmel".

  3. Er erlebe Unruhe durch Gespenster und Poltergeister.

Einmal "sah" Luther sogar, als er sich schlafen legen wollte, einen "großen schwarzen Hund" auf seinem Bett liegen; zur Vertreibung betete er den 8. Psalm – erfolgreich. » Metapher des schwarzen Hundes

Den ganzen Winter 1540/41 litt er an Beschwerden im Hals- und Nasenbereich – vermutlich ein Abszess. Schwere Pein bereitete ihm zudem eine Mittelohrentzündung, wahrscheinlich beidseitig. Eiter trat heraus, man musste schreien, damit Luther einen verstand. An Philipp Melanchthon schrieb er depressiv gestimmt: Ich fange an, etwas weniger taub zu sein, doch sehe ich, dass ich ein kalter und unnützer Cadaver bin, dem allein das Grab übrig bleibt. - Martin Luther in einem Brief an Philipp Melanchthon, Winter 1540/41

Martin Luther war bipolar - manisch-depressiv

Auch die 1543 verfasste unsägliche Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ muss wohl teilweise vor diesem Hintergrund bewertet werden. Denn 1523 hatte Luther mit der Schrift „Dass Jesus Christus ein geborener Jüde sei“ sehr differenziert dafür plädiert, den Juden gütlich zu begegnen um viele von ihnen zum neuen Glauben zu bekehren.

Im Januar 1546 reist Luther bei winterlichen Temperaturen in Begleitung seiner Söhne nach Eisleben, um einen Erbstreit zwischen den Mansfelder Grafen zu schlichten. Schon auf der Reise dorthin klagt er über Kälte- und Schweregefühl im linken Arm und Engegefühl in der Brust: klassische Zeichen eines Herzinfarkts.

Am 18. Februar 1546 stirbt Martin Luther in seiner Geburtsstadt Eisleben im Beisein seiner Söhne und Freunde. Deren Schilderung des Geschehens spricht eindeutig für einen Herzinfarkt als Todesursache. Er betet noch aus dem 68. Psalm. Dann soll er friedlich und sanft entschlafen sein.

Luthers Hochleistungen zermürbten ihn

Es ist nicht verwunderlich, dass die unter diesen Umständen erbrachten Hochleistungen Martin Luther seelisch zusetzten und ihn frühzeitig zermürbten. Schon von Natur aus kämpferisch veranlagt und gerne polemisch formulierend, wurde der aufrechte Gottesstreiter mit zunehmendem Alter intolerant, reizbar und schwierig im persönlichen Umgang, auch seinen Freunden gegenüber. Oder sehr manisch.

Bei seinen späten Schriften verlor er zuweilen jedes Maß.

So tituliert er 1545 in der Kampfschrift „Wider das Bapstum zu Rom vom Teuffel gestifft“ den Papst als „der allerhöllischst Vater“.

Sprüche Depression von Aristoteles

 „Warum erweisen sich alle außergewöhnlichen Männer in Philosophie oder Politik oder Dichtung oder in den Künsten als Melancholiker?

In vielen Dingen überragen sie die anderen, die einen durch ihre Bildung, die anderen durch künstlerisches Können, andere durch politische Wirksamkeit. […] deshalb sind alle Melancholiker außergewöhnlich, nicht infolge von Krankheit, sondern infolge ihrer Naturanlage.“

– Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) in der “Problemata Physica”

Mehr zum Thema Genie & Wahnsinn

Ist's denn Sünde,
Zu stürmen ins geheime Haus des Todes
Eh' Tod zu uns sich wagt?

- William Shakespeare, Antonius und Kleopatra

Was, wenn die Reise gelinde Schmerzen weckt,
Des schwachen Fleisches Furcht die bittre Woge regt ?
Ist gut nicht kurzer Schmerz, der lange Ruhe bringt,
Ins stille Grab die Seele schlafen legt ?
Nach Mühsal Schlaf, nach Sturm der Hafen blinkt,
Nach Kriegen Ruh, nach Leben Tod uns winkt.

- Spenser, The Faerie Queene

Albert Einstein: Autismus

“Wer sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen als sinnlos empfindet, der ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.”

 Albert Einstein (1879-1955)

Zitat über Depressionen von Einstein – Der Physiker war Autist

Zitat über Depressionen von Einstein – Der Physiker war Autist

Albert Einstein war ein deutscher Physiker mit Schweizer und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Er gilt als einer der bedeutendsten theoretischen Physiker der Wissenschaftsgeschichte und weltweit als bekanntester Wissenschaftler der Neuzeit.

Wissenschaftler vermuten, dass Albert Einstein eine Variante des Asperger-Syndroms hatte. Einstein habe erst als 3-Jähriger zu sprechen begonnen und bis zum Alter von 7 Jahren bestimmte Sätze zwanghaft wiederholt.

Seine Vorlesungen sollen teilweise verwirrend gewesen sein. Trotz dieser vermutlichen Entwicklungsstörung ist Einstein einer der größten Physiker aller Zeiten.

“Bevor Sie bei sich selbst eine Depression oder Antriebsschwäche diagnostizieren stellen Sie sicher, dass Sie nicht komplett von Arschlöchern umgeben sind.”

Schwermut

Schreiten Streben
Leben sehnt
Schauern Stehen
Blicke suchen
Sterben wächst
Das Kommen
Schreit!
Tief
Stummen
wir.

– August Stramm (1874 - 1915)

Keiner hatte größere Probleme mit Jimmy [James Dean] als Jimmy. Man spürte, wie die Einsamkeit aus ihm herausströmte, und sie haute einen um wie eine Welle.

– Mercedes McCambridge –

 Eintagswesen!…

Eines Schatten Traum

Der Mensch.

Pindar (500 v. Chr.) Pythien VIII (S. 88)

“Die Depression hängt nicht allein davon ab, ob da einer arbeitslos ist oder nicht, sondern eher davon, ob er sein Leben sinnlos hält oder nicht. (…) Die Sinnorientierung ist nicht nur lebenswichtig, sondern überlebens-wichtig! (…) In jedem Menschen steckt das alte und ewige metaphysische Bedürfnis, sich Rechenschaft abzulegen über den Sinn des Daseins.“

Viktor Frankl

 Der Abgrund meines Geistes
ruft immer mit Geschrei
Den Abgrund Gottes an:
Sag, welcher tiefer sei!

Angelus Silesius (Cherubiner 1657)

„Angst vor dem Leid ist schlimmer als das Leiden selbst.“

– Sprichwort (unbekannt)

„Angst liegt nie in den Dingen selbst, sondern darin, wie man sie betrachtet.“

– Anthony de Mello

Man kann die Augen vor Tatsachen verschließen, aber nicht vor Erinnerungen.

Mehr Zitate von Viktor Frankl

 

Winston Churchill:
Bipolare Depression

Alice weckte mein Interesse, als sie von ihrem Arzt in Deutschland berichtete, der ihre Depression komplett geheilt hatte.

Ich denke, dieser Mann könnte mir nützlich sein, wenn mein schwarzer Hund zurückkehrt. Momentan scheint er sich ein ganzes Stück entfernt zu haben – es ist solch eine Erleichterung. Alle Farben kehren zurück.

Zitat von Churchill über seine Depression: er war bipolar - also manisch-depressiv

Zitat von Churchill über seine Depression: er war bipolar - also manisch-depressiv

Winston Churchill (1874-1965)

Churchill machte den schwarzen Hund als Metapher für die Depression berühmt, wenngleich das Bild schon vorher benutzt wurde.

Der Politiker litt wahrscheinlich an einer bipolaren Störung; manische und depressive Phasen wechselten sich also ab.

Zur Bewältigung seiner Krankheit hat einigen Beobachtern zufolge auch seine Kreativität beigetragen. Churchill malte und schrieb – und erhielt 1953 den Literatur-Nobelpreis.

Sterben ist hienieden
keine Kunst.
Schwerer ist’s:
das Leben bau´n auf Erden.

- Majakowskij

Keinem fehlt je ein guter Grund,
sich zu töten.

- Cesare Pavese

Die im Geheimsten gefüchtete Sache geschieht immer.
Ich schreibe: o Du, habe Mitleid.
Und dann?
Es genügt ja ein wenig Mut.
Je bestimmter und genauer der Schmerz ist, um so mehr schlägt der Instinkt des Lebens um sich, und die Idee des Selbstmords sinkt.

Es schien leicht, wenn man daran dachte.
Und doch haben es kleine Frauen getan.
Es braucht Demut, nicht Stolz.
All das macht Ekel.
Nicht Worte. Eine Geste.
Ich werde nicht mehr schreiben.

- Letzte Tagebucheintragung des Cesare Pavese

Sigmund Freud:
Depressionen & Sucht

 “Es gibt ebensowenig  hundertprozentige Wahrheit wie hundertprozentigen Alkohol.”

Sigmund Freud (1856-1939)

Depressives Zitat von Freud, der sein Leben lang mit depressiven Verstimmungen kämpfte

Depressives Zitat von Freud, der sein Leben lang mit depressiven Verstimmungen kämpfte

Sigmund Freud arbeitete mit Kokain gegen seine Depressionen

Sigmund Freud war ein österreichischer Arzt, Neurophysiologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker.

Er ist der Begründer der Psychoanalyse und gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts

Er soll suchtkrank gewesen sein. Schon in jungen Jahren begann der Vater der Psychoanalyse seine depressiven Verstimmungen mit Kokain zu behandeln. Außerdem rauchte er exzessiv. Später empfahl Freud in einem seiner Werke Kokain sogar als Arznei gegen Hysterie, Hypochondrie und Depression - aber auch als viel versprechendes Mittel für Morphiumsüchtige.

“Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen.”

 Denken Sie immer daran,
dass Sie nicht nur das Recht haben,
ein Individuum zu sein,
sondern Sie auch verpflichtet sind,
eins zu sein.

Anna Eleanor Roosevelt war eine US-amerikanische Menschenrechtsaktivistin und Diplomatin sowie die Ehefrau des 32. US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt.

Charles Darwin:
Angst- & Panikstörung

Jedes Leiden verursacht Depressionen, wenn es nur lange genug anhält. Doch es macht auch wachsam gegenüber großem und plötzlichem Übel.
— Charles Darwin

Charles Darwin (1809-1882)

Charles Robert Darwin war ein britischer Naturforscher. Er gilt wegen seiner wesentlichen Beiträge zur Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler

Charles Robert Darwin war ein britischer Naturforscher. Er gilt wegen seiner wesentlichen Beiträge zur Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler

Charles Darwin litt an einer Angst- und Panikstörung und vielleicht an Depressionen

“Alles, was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.”

Der Evolutionsbiologe Charles Darwin zum Beispiel erkrankte mit Ende 20 an einem geheimnisvollen Leiden, das die Ärzte abwechselnd mit einer Tropenkrankheit, einer Arsenvergiftung oder einer Nervenschwäche erklärten.

Mal berichtete er von Anfällen, die ihn heimsuchten, mal von Unruhe und Herzrasen, von Atemnot und Kopfweh oder dem hysterischen Weinen, das ihn überkam, wenn seine Frau Emma nicht da war.

Über Darwins Gebrechen ist endlos gerätselt worden; die Symptome sind mit allen möglichen Malaisen von Laktoseintoleranz bis zum Morbus Chagas erklärt worden. Doch Darwin selbst sorgte sich am meisten um seine psychische Gesundheit.


“Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel”


Er sei an einem von drei Tagen nicht imstande gewesen, überhaupt nur das Geringste zu tun, klagte er. Diese Schwäche, die offenbar in der Familie lag, sah er als bittere Kränkung: "Ich sollte mich wahrscheinlich damit zufriedengeben, die Fortschritte zu bewundern, die andere in der Wissenschaft machen." Seine Anfälle hinderten ihn nicht daran, Entscheidendes zu leisten. "Jedes Leiden verursacht Depressionen, wenn es nur lange genug anhält. Doch es macht auch wachsam gegenüber großem und plötzlichem Übel."

So erklärte sich Darwin den Kummer fort und das Dunkel zur Quelle des Lichts. Heute glauben Psychologen, dass  Darwin wahrscheinlich an schweren Panikattacken litt, die auf seine Angst vor großen Menschenansammlungen zurückzuführen war.

 Es ist nie zu spät,
um das zu sein,
was du sein könntest

George Eliot, eigentlich Mary Anne Evans, war eine englische Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin, die zu den erfolgreichsten Autoren des viktorianischen Zeitalters zählt.

 

Schopenhauers Depressionen

„Das Leben, mit seinen stündlichen, täglichen, wöchentlichen und jährlichen, kleinen, größern und großen Widerwärtigkeiten, mit seinen getäuschten Hoffnungen und seinen alle Berechnung vereitelnden Unfällen, trägt so deutlich das Gepräge von etwas, das uns verleidet werden soll, daß es schwer zu begreifen ist, wie man dies hat verkennen können und sich überreden lassen, es sei da, um dankbar genossen zu werden, und der Mensch, um glücklich zu seyn.“

Arthur Schopenhauer (1788-1860)

Arthur Schopenhauer hatte laut gängiger Meinung der Forschung tiefste Depressionen und trug einen tiefen Pessimismus zur Schau. Ob es sich dabei wirklich um eine klinische Depression handelte oder eher um depressive Verstimmungen, bleibt fraglich.

(Zitierte Quelle: keinverlag.de - Josef Bordat (JoBo72), Dr., Dipl.-Ing., M.A.:)

Arthur Schopenhauer war nie wegen psychischer, psychiotischer oder psychosomatischer Leiden in fachlicher Behandlung, doch wer sein Werk betrachtet und so einen Einblick in das Seelenleben dieses großen deutschen Philosophen erhält, spürt etwas von der Dunkelheit, die sich in seiner  Psyche ausgebreitet haben muss.

 

Schopenhauers Biographie ist gekennzeichnet von einer Reihe seelischer Verletzungen.

Seiner Mutter Johanna, eine bekannte Schriftstellerin, zeigt er stolz seine Dissertation, doch sie reagiert mit Desinteresse. In Berlin konkurriert er mit Hegel, dem preußischen Staatsphilosophen, um die Gunst der Studenten, doch diese verkennen das Genie des neuen Denkens und gehen weiter in Hegels Vorlesungen.

Schopenhauer verlässt den Universitätsbetrieb und kehrt verbittert nach Frankfurt zurück, wo er von nun an als „Privatgelehrter“ die Erbschaft seines Vater aufzehrt.

Weil Schopenhauer so negativ philosophierte und schrieb, konnte er sein als negativ empfundenes Leben aushalten. Seine seelische Gesundheit, von der eingangs die Rede war, ist also Ergebnis seines reichen Schaffens. Vielleicht ein ungewöhnlicher, doch sicherlich nicht der schlechteste therapeutische Ansatz.

 

Das Mutigste, was ich je getan habe, war weiterzuleben, als ich sterben wollte.

– Different Mom –

Edvard Munch litt
ebenfalls an
Depressionen

 

“Krankheit, Wahnsinn und Tod hielten wie schwarze Engel Wacht an meiner Wiege. Sie haben mich durch mein ganzes Leben begleitet.”

Edvard Munch (1863 – 1944)

Edvard Munch kannte die Gefühle, die er in seinen Werken zum Ausdruck brachte, sehr gut.

Tod, Depressionen, Verzweiflung, Trauer – das waren persönliche Themen für ihn, eng mit seinem Lebensweg verknüpft.

Wie bei kaum einem Maler vor ihm beherrschen Gefühle und Seelenzustände seine Bildthemen. Und es gelingt ihm, Abgründe des menschlichen Daseins festzuhalten.

Munch ging als einer der berühmtesten Maler in die Kunstgeschichte des Expressionismus ein und beeindruckt noch heute durch seine Werke.

Ich glaube daran, das wenn man seine Depressionen fest umarmt, und nicht nachgibt, ihr einmal die Lust vergeht dich weiter zu verfolgen.

– der Klassiker –

Kierkegaard: schwere Depression

 "Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden."

Søren Kierkegaard (1813-1855)

Kierkegaard kämpfte sein kurzes Leben lang mit der Depression, seiner Krankheit zum Tode. Søren Aabye Kierkegaard war ein dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller.

In seinen meist unter Pseudonymen veröffentlichten Schriften zeigte er sich als engagierter Verfechter der Idee des Christentums gegen die Realität der Christenheit

Søren Kierkegaard gilt als Wegbereiter der Existenzphilosophie. Leiden kultivierte er als dialektische Erfahrung. Er „wählt“ in einem geschwätzigen Zeitalter das zurückgezogene Leben, in einem leidenschaftslosen Klima die Leidenschaft. Dafür will er freiwillig „leiden“. Denn ein Mensch muss Verzicht üben, will er „er selbst“ werden.

 

Was daraus folgt, ist eine Revolution zum Asketen,

der: „sich eine Welt schafft ausschließlich für sich selbst, wo das verzweifelte Selbst sich rastlos und tantalisch damit beschäftigt, es selbst sein zu wollen“.

Hinter Kierkegaards vertrackten Überlegungen stecken existenzielle Erfahrungen. Zum Beispiel hatte er sich nach 1 Jahr Verlobungszeit, von seiner Verlobten Regine Olsen getrennt. Der Schritt war für ihn selbst höchst schmerzlich, für die junge Frau aber und halb Kopenhagen skandalös.

Kierkegaard hatte eine vom Vater ererbte Schwermut an sich entdeckt, eine Lebensgrundangst, die er Regine nicht zumuten wollte. Er trennte sich und blieb bis zum Ende unverheiratet. Seinen gesamten Nachlass vermachte er testamentarisch seiner „ewig geliebten Regine“.

 

Wenn man nicht lernt, mit seinen Dämonen umzugehen, dann gehen sie mit dir um - und das wird weh tun.

– Nikki Sixx –

Franz Kafka:

Depressionen,

Zwangsstörugen & vieles mehr

„Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen.”

Franz Kafka (1883-1924)

Franz Kafka hatte viele psychische Krankheiten, aber keinen Ausweg

Kafkas Vater war extrem streng und hatte keinerlei Verständnis für die Bedürfnisse des Kindes. Seine Mutter konnte dem nichts entgegensetzen; auch sie konnte nicht die nötige Empathie für ihren Sohn aufbringen. Das Kind wuchs unter der Obhut der Köchin und des tschechischen Hausfaktotums Marie auf. Die eine streng, die andere freundlich, aber furchtsam gegenüber dem Vater.

Die Liste von Kafkas psychosomatischen Krankheiten ist lang:

  • konstitutionelle neurovegetative Instabilität und Überempfindlichkeit

  • ständige hypochondrische Selbstbeobachtung

  • phobische Ängste verschiedener Art (z.B. vor Haarausfall, vor Verlust der Sehkraft, vor Ansteckungen, vor Mäusen)

  • rheumatische Rückenschmerzen

  • schmerzhafte Verdauungsstörungen

  • Herzrhythmusstörungen mit Extrasystolen und Tachycardien

  • quälende Kopfschmerzen

  • chronische Schlaflosigkeit

  • vasomotorische Störungen (Irritationen der Haut)

  • Überempfindlichkeit gegenüber Lärm

  • schwere Erschöpfungszustände

Die hohe Stressbelastung schwächte das Immunsystem.

Kafka hatte seit 1912 der Tuberkulose-Infektion kaum Widerstandskraft entgegenzusetzen. Klußmann und Klußmann vermuten:

"Kafka konnte sein labiles Gleichgewicht nur aufrechterhalten und seinen psychischen Schmerz nur ertragen, indem er körperlich erkrankte." Der Künstler selbst interpretierte seine Krankheit in einer Weise, die ein modernes psychosomatisches Verständnis vorwegnahm: "Es ist eben medizinisch ein aussichtsloser Fall. Die körperliche Krankheit ist hier nur ein Aus- den-Ufern-Treten der geistigen Krankheit; will man sie nun in die Ufer zurückdrängen, wehrt sich der Kopf; er hat ja oben in seiner Not die Lungenkrankheit ausgeworfen ..."

Die Forscher diagnostizieren: "Kafkas persönliche Probleme schlagen sich in seinen Werken nieder. Seine Krankheiten vermochte er zu durchschauen, sie zu reflektieren und in seinen Werken bis zu einem gewissen Grad zu verarbeiten.

Möglicherweise konnte er dadurch einen noch früheren Tod hinausschieben, auch einen Selbstmord verhindern - eine Heilung konnte er trotz seiner beeindruckenden Möglichkeit zur Selbstreflexion nicht erreichen ..." Mehr Kafka Zitate findest Du hier

 

Wilhelm Busch: Depressionen, Zweifel & tiefster Schwermut

„Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll.“

Wilhelm Busch (1832-1908)

Heinrich Christian Wilhelm Busch war einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands.

Busch war nicht wirklich glücklich über seinen Erfolg. Er sah sich als gescheiterten Maler.

20 Jahre lang schrieb er als Cartoonist avant la lettre Geschichte. Dann stellte er seine Produktion unvermittelt ein. 

Er malte und malte, stellte aber kaum seine Werke aus. Viele vernichtete er. Und 1894 wollte er von seinem zeichnerischen Werk nichts mehr wissen.

Die letzten 13 Jahre seines Lebens verbrachte er zurückgezogen in seinem Dorf, ein grimmiger Zeitgenosse, der sich um seine verwitwete Schwester und deren Kinder kümmerte, sonst jedoch von der Welt nichts wissen wollte. Selbst eine Ehrung des deutschen Kaisers zu seinem 70. Geburtstag war ihm nervig


“Wir taugen alle zusammen in der Wurzel nicht”


Zwar scheint Busch in seinen drastischen, oft von einer sadistischen Phantasie getriebenen Bildergeschichten der herkömmlichen Prügel-Pädagogik das Wort zu reden. Doch auf den zweiten Blick zeigt sich die Brüchigkeit aller Autoritäten.

Max und Moritz etwa verüben lustige, harmlose Streiche. Die Sympathie der Leser ist auf ihrer Seite. Die drakonische Strafe, die sie ereilt, steht in keinem Verhältnis zu ihren Vergehen.

Ähnlich geht es in zahlreichen anderen Bildergeschichten zu. Busch zeigt die Erwachsenen, die doch Vorbilder sein sollten, als fragwürdige Typen, als Untertanen, Spiesser, Heuchler. Sein Blick auf die Stützen der Gesellschaft ist vernichtend. Aber Busch ist auch weit davon entfernt, die Opfer zu romantisieren. Kinder und die Tiere als unentwegte Störenfriede – Deshalb verdienen sie im absurden Gesellschaftsvertrag, dem sie unterliegen, auch ihre Strafe.

Für Busch, den radikalen Pessimisten, gibt es keine buddhistische Milde im Sinne Schopenhauers

Sprüche zu Depressionen

 
Depression Metapher Spruch

Wenn das Schiff von der Höhe einer Welle in die Tiefe gleitet und von dort auf die nächste Welle gehoben wird, geschieht es mit einem derartigen Schwung, daß man meint, es zerbräche sofort in tausend Stücke. Hat man sich jedoch überzeugt, das nichts derartiges geschieht, wird man gelangweilt und ärgerlich. Der Ärger wandelt sich in Wut, und danach gerät man in einen Zustand der Depression.

– Iwan Gontscharow (1812 - 1891), russischer Romanschriftsteller –

Ist es seelische Grausamkeit, einen Depressiven aus seiner Melancholie zu reißen und ihn mit einem Schwall an Glück und Freude zu überfallen?

– Nicole Caterina Steiner –

Abraham Lincoln &

seine Depression

„Ich bin der bedauernswerteste unter allen lebenden Menschen. Wenn unsere ganze Menschheitsfamilie fühlen würde, wie ich fühle, gäbe es nicht ein fröhliches Gesicht auf dieser Erde.”

 

Abraham Lincoln (1809 - 1865)

“Ich weiß nicht, ob es mir jemals wieder besser gehen wird. Eine schreckliche Ahnung sagt mir, dass das nicht der Fall ist.

So kann es einfach nicht weitergehen. Entweder es geht mir bald besser, oder ich muss sterben.“

Zeitgenossen beschrieben Lincoln als "melancholisch", ob er den heute geltenden Diagnosekriterien für eine Depression entsprach, ist nicht mit Sicherheit zu sagen.

Lincoln fand Hilfe bei einem Arzt, er nannte ihn "notwendig für meine Existenz".

„Das Bild vom furchtlosen Helden täuscht. Er ist ein Fantasieprodukt. Ein Held, der keine Angst hat, braucht keinen Mut. Die Angst ist eine ständige Begleiterin.

Ohne Angst lebt kein Grenzgänger lange.
Die Angst ist die andere Hälfte von Mut.“

– Reinhold Messner

 Die Depression ist nicht
eine abwegige Eigenart des Sonderlings,
sondern Reaktion auf die
als kafkaesk erlebte Gesellschaft.

© Stefan Rogal (*1965), Autor, Herausgeber und Kolumnist

Vgl. Volkskrankheit Depression – Rolle von Gesellschaft und Politik

Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,

Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –

Dafür ist mir auch alle Freud' entrissen,

Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,

Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,

Die Menschen zu bessern und zu bekehren.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung

Quelle: Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil, 1808. Nacht, Faust mit sich allein

 Depression ist die Rache des Verdrängten.

© Andreas Tenzer (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge

Die Depression ist das Totenreich der Lebendigen!

© Thomas S. Lutter (*1962), Lyriker und Musiker

Spruch für Depressive als Mutmacher
Spruch von Aristoteles
Spruch von Buddha

Erich Kästner: außen fröhlich,
innen depressiv

„Die Trauer kommt und geht
ganz ohne Grund.
Und man ist angefüllt
mit nichts als Leere.

Man ist nicht krank,
und ist auch nicht gesund.

Es ist,
als ob die Seele unwohl wäre...“

Erich Kästner (1899-1974)

Kästner über Depressionen

Kästner über Depressionen

Emil Erich Kästner war deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor und Kabarettdichter. Seine publizistische Karriere begann während der Weimarer Republik mit gesellschaftskritischen und antimilitaristischen Gedichten, Glossen und Essays.

“Der freie Mensch lebt in Ungewissheit. Der bewusste Mensch lebt zwangsläufig mit Zweifeln.”

Dieser Mann, der so viel Lebensfreude und Lebensmut zu verabreichen vermochte, konnte sich mit seiner „lyrischen Hausapotheke“ keineswegs selbst kurieren.

Zwar war Kästner, der die NS-Zeit überstanden hatte, nach 1945 gleich wieder obenauf. Wurde sogar zur moralischen Instanz. Jedoch sein Niedergang war unübersehbar:

Alkoholismus, Depressionen, Schreibblockaden kennzeichnen das letzte Drittel seines Lebens. Als er 1974 mit 75 Jahren starb, war er schon lang erloschen.


“Dass man lebt, ist Zufall; dass man stirbt, ist gewiss.”

- Erich Kästner, Zitat Depression


Sprüche Depression

„Mir war, als quälte mich ein unglaublich dringendes körperliches Bedürfnis, für das es keine Lösung gab – als müsste ich mich ständig übergeben, ohne einen Mund zu haben.“

– Andrew Salomon, in: „Depression: Anatomie einer seelischen Krise“, Geo, November 1998 –

„Angst ist für das Überleben unverzichtbar.“

– Hannah Arendt

"Die Seele ist ganz unten" - die Depression ist für mich wie das Gefühl in einer Luftblase auf den Grunde des Meers zu sinken, der Druck um mich herum wird immer größer, doch ich habe noch immer genug Luft zum Atmen.

Ich kann nicht entweichen,
wenn ich entweiche, werde ich untergehen.

Das Erkennen der Depression ist das Ankommen der Luftblase auf dem Grunde des Meeres, von dem Moment an steigt man wieder aufwärts, man weiß man steigt auf, der Druck läßt nach und man sieht wieder Licht durch die Wasseroberfläche dringen.

Und ich weiß auch, wenn ich jetzt der Luftblase entweiche, werde ich von selbst an die Oberfläche zurückkommen. Nach zwei Jahren Psychoanalyse habe ich endlich wieder das Gefühl durch eigene Kraft meinen Kopf über das Wasser halten zu können und frische Luft zu atmen.

Und es ist ein Gefühl, daß ich mich sogar getraue "Glück" zu nennen.

– Andrea Kaltofen –

Ich wirke immer unbekümmert. Die Menschen schauen mich an und sind schockiert, dass ich depressive Phasen habe.

– Terry Bradshaw –

Depression Spruch
Depressive Zitate von Montez

Und sollten sie mich später einmal fragen, was ich tat in der Blüte meines Lebens
Werd' ich sagen, was ich tat, war versuchen zu überleben
Ich hab versucht drüber zu reden
Doch die Menschen wurden taub als ich rief

– Montéz: Nichts gesehen im Album “Für immer & eh weg” –

Die Depression ist gleich einer Dame in Schwarz. Tritt sie auf, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie als Gast zu Tisch und höre, was sie zu sagen hat.

– Carl Gustav Jung –

Depressionen - wenn man sie nicht erlebt hat, kann man natürlich versuchen, sich ein Bild von ihnen zu machen. Aber in Wahrheit sind sie komplett anders.

- Dick Cavett –

Depressionsspruch mit Mädchen
Depression Sprüche

Kannst du die Leichen in meinem Keller zum Schweigen bring'n? Ich bin in schlechter Gesellschaft, wenn ich alleine bin…

- Tarek von K.I.Z. aus dem Album “Golem” –

Ich habe den Großteil meines Lebens unter Depressionen gelitten. Sie sind eine Krankheit.

Depressionen hören nicht einfach auf. Sie sind da und man muss mit ihnen umgehen, wie mit jeder anderen Krankheit auch. Vielleicht werden sie nie geheilt, aber man muss die Medikamente nehmen, die einem verschrieben werden und sich aus Situationen heraus halten, die sie hervor rufen.

– Adam Ant –

 

Glaube nicht einfach an alles, nur weil du es gehört hast.

Glaube nicht einfach an alles, nur weil man darüber spricht und redet.

Glaube nicht einfach an alles, nur weil es in deinen religiösen Büchern geschrieben steht.

Glaube nicht einfach an alles, nur weil es die Autorität deiner Lehrer und Eltern fordert.

Glaube nicht einfach an alles, nur weil die Tradition es über Generationen hin gebietet.

Falls du aber nach genauer Beobachtung und Analyse erkennst,

dass es vernünftig ist und dem Guten wie dem Wohlergehen des Einzelnen und aller dient, dann akzeptiere es und lebe strikt danach.

 

*Pali-Kanon – Pâli, die mittelindische Schrift- und Priestersprache, verhält sich zum altindischen Sanskrit wie das Italienische zum Lateinischen. Der Pâli-Kanon enthält die ältesten buddhistischen Lehren.

Hesse: schwere Depressionen

“Indem ich allein dahinmarschierte, fiel mir ein, daß ich im Grunde alle meine Wege so einsam gemacht habe, und nicht nur die Spaziergänge, sondern alle Schritte meines Lebens.”

– Eine Fußreise im Herbst

Hermann Hesse (1877-1962)

Hermann Karl Hesse, Pseudonym: Emil Sinclair, war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler. Bekanntheit erlangte er mit Prosawerken wie Siddhartha oder Der Steppenwolf und mit seinen Gedichten (z. B. Stufen). 1946 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur und 1954 der Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste verliehen. Hermann Hesse beschreibt in seinem Werk “Der Steppenwolf“ die innere Zerrissenheit des Harry Hallers. Und genau das war Hesse auch - ein “Autor der Krise”.

Hesse ist ein Dichter, der sich schreibend der quälenden Selbstanalyse unterzog. Stets auf der Suche nach der wirklichen Identität. Elternhaus und Erziehung schlugen sich in seiner Persönlichkeit wie auch im dichterischen Werk nieder. Zweimal im Leben spitzte sich Hesses psychische Verfassung dramatisch zu:

Nach der Flucht aus dem Klosterseminar in Maulbronn 1892 wurde der 15-jährige von seinen Eltern zu Christoph Blumhardt, einem befreundeten Theologen, nach Bad Boll gebracht. In der Privatheilanstalt unternahm Hesse allerdings einen Selbstmordversuch, worauf Blumhardt nach nur 14 Tagen die Einweisung des von „Bosheit und Teufelei“ Besessenen in eine Irrenanstalt empfahl.

Dann kam er in die Heil- und Pflegeanstalt Stetten, wo er 4 Monate blieb. Diagnose: „Melancholie". Hesse machte gute Miene zum bösen Spiel. 1892 wurde er aus der Nervenheilanstalt Stetten entlassen.

 

Eine 2. Lebenskrise fiel mit dem Ersten Weltkrieg zusammen, der bei Hesse zu schweren seelischen Erschütterungen führte.

  • Eine schwere Krankheit des jüngsten Sohnes,

  • der Tod des Vaters 1916,

  • der Erste Weltkrieg,

  • eine Ehekrise

  • und die psychische Erkrankung seiner Frau Mia

rissen den damals schon populären Dichter in tiefste Depressionen.

Depression Spruch Nietzsche
Depression Zitat Haberl

Glücklich sein, kann auch anstrengend sein.

– Yves von Büren –

Depri Sprüche: Menschenpaar

Ludwig Feuerbach über den Lebenssinn

 

Depressive Sprüche:  Augenblick

In dem Augenblick, in dem ein Mensch den Sinn und den Wert des Lebens 
bezweifelt, ist er krank.

Sigmund Freud

Wahrlich, 
keiner ist weise, der nicht das Dunkel 
kennt.

– Hermann Hesse –

Depression Zitat von Hermann Hesse

Meine Seele ist zerrissen und mein Körper nur noch ein sinnloses Stück Haut und Fleisch.

- Depression Sprüche, unbekannt

 

So ist das Leben, sagte der Clown und malte sich mit Tränen in den Augen ein Lächeln ins Gesicht.

- Depressive Sprüche, unbekannt

Depression Spruch: der traurige Clown

Mark Twain: Depression
und Misanthropie

"Jeder Mensch ist ein Mond mit einer dunklen Seite, die er niemals jemandem zeigt."

Mark Twain, eigentlich Samuel Langhorne Clemens, war ein amerikanischer Schriftsteller. Mark Twain ist vor allem als Autor der Bücher über die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn bekannt.

„Ich hatte mein ganzes Leben viele Probleme und Sorgen. Die meisten von ihnen sind aber niemals eingetreten.“

Mark Twain, von düsteren Stimmungen und Alpträumen gequält, verfluchte "die verdammte menschliche Rasse", er schrieb einen wütend-zynischen Dialog mit dem Titel "Was ist der Mensch?", er führte eine "Haßliste", in die er gewissenhaft die Namen seiner Feinde eintrug, und philosophierte.

Mit 31 griff er in San Francisco zum Revolver, um sich ins Jenseits zu schießen.

Aber dann besann sich der Zeitungsreporter Samuel Langhorne Clemens doch anders, gab seinen Selbstmord-Plan auf und entschloss sich statt dessen, "das Gelächter der Kreaturen Gottes zu erregen".

 

Justin Kaplan schreibt: „Und seinen amerikanischen Lebensweg hat Clemens-Twain jederzeit als ein Zwillings-Mensch voller Widersprüche und Fragwürdigkeiten beschritten. Er war ein Pessimist, der humoristische Bücher verfasste; ein Vagabund des wilden Westens, der in der exklusiven Gesellschaft des östlichen Connecticut sein Glück machte; ein gestrenger viktorianischer Sittenrichter, der sich schmutzige Witze ins Notizbuch schrieb und einen derb-obszönen dialogischen Essay mit dem Titel "1601" verfasste.“

Liest man nur ein Buch,
kennt man die Wahrheit;
liest man mehr als ein Buch,
hört es nicht mehr auf,
und man stellt fest,
dass die Wahrheit eine Bibliographie hat.

- Unbekannt –

Virginia Woolf: Bipolare Depression

Etwas geschieht mit meinem Geist ... er weigert sich, weitere Eindrücke aufzunehmen. Er verschließt sich, verpuppt sich. Ich bleibe bewegungslos liegen, oft mit größten körperlichen Schmerzen, wie im letzten Jahr.

Es ist ein einziges Leiden, und dann entsteht etwas daraus.“

- Virginia Woolfs Tagebuch, Eintrag im Jahre 1930

Depression Zitate Virginia Woolf

Ihre bipolare Depression äußerte sich erstmals bezeugt in einem Nervenzusammenbruch, den sie erlitt, als sie vom Tod ihrer Mutter erfuhr. Wahrscheinlich begann ihre Krankheit aber schon früher, zeitgleich mit dem Beginn des sexuellen Missbrauchs durch ihre Halbbrüder.

Seitdem lehnte sie ihren Körper ab, konnte ihre Schönheit nie selbst empfinden und blieb sexuell unansprechbar.

  • 1911 machten ihre schweren Depressionen einen Klinikaufenthalt notwendig,

  • 1913 versuchte sie, sich mit Schlaftabletten umzubringen

  • 1941 beging sie ihren 3. und letzten Selbstmordversuch, der erfolgreich war

Sie war aggressiv, extrem gereizt, hatte einen erhöhten Pulsschlag und schlief wenig.

Nach dem Tod ihres Vaters fiel sie in schwere Depressionen und auf einer Parisreise, die sie kurz danach tätigte, begann sie zu toben, magerte ab, hatte Schlafstörungen, hörte Stimmen und sprang schließlich aus dem Fenster, ohne sich jedoch ernsthaft zu verletzen.

Seit dem wurden ihre Krankheitsepisoden, die auch immer häufiger vorkamen, stetig schlimmer. » Mehr Zitate von Virginia Woolf

Während akuter Krankheitsphasen steckte sie in schweren Depressionen, war überwältigt von hoffnungsloser Melancholie, wollte kaum sprechen oder essen und war selbstmordgefährdet. Ihre Werke schrieb sie ausschließlich in Krankheitsperioden. Sie empfand ihr Schreiben als eine Art Therapie für sich, obwohl es dabei immer wieder zu geistigen wie körperlichen Schwächeanfällen und Zusammenbrüchen kam, in deren Folge es oft Wochen und Monate dauern konnte, bis sie wieder in der Lage war, in ihr normales Leben zurückzukehren.

Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht. - Leo Tolstoi

Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht. - Leo Tolstoi

 

Die "Totenstille" ist dem Menschen unheimlich. Warum? Gehen da etwa Gespenster um? Das wohl kaum. Das, was in Wirklichkeit gefürchtet wird, ist das, was vom eigenen Innern kommen könnte, nämlich all das, was man sich durch den Lärm vom Hals gehalten hat.

 

Friedrich Nietzsche - depressiv, psychotisch & schwer krank

Mir ist mitunter als ob ich als Längst-Gestorbener mir die Dinge und Menschen anschaute – sie bewegen, erschrecken und entzücken mich, ich bin ihnen aber ganz ferne.

(Nietzsche, F., Briefe. An Paul Rée)

Nietzsche litt seit seiner Kindheit unter gesundheitlichen Problemen, u.a. Migräne, Depressionen, Schlafstörungen und Kurzsichtigkeit. Ende der 1880er Jahre traten gravierende psychische Symptome auf.

Der geistige Zusammenbruch Nietzsches vollzog sich in verschiedenen Stufen, die in den ersten Jahren auch mit kurzzeitigen Aufhellungen verbunden waren.

Nietzsche selbst konsultierte zahlreiche Ärzte. Wärmere klimatische Bedingungen in Sorrent oder an der Riviera halfen nur kurzzeitig.

Auch der tägliche Konsum von Chloralhydrat, einem Schlaf- und Beruhigungsmittel, wirkte lediglich palliativ.

Nach langen produktiven Schaffensperioden, in denen seine Hauptwerke entstanden, begann Nietzsche im Herbst 1888 sogenannte „Wahnsinnsbriefe“ zu versenden, kryptische Kurzmitteilungen mit Größenideen.

Friedrich Nietzsche verstarb am 25. August 1900 in Weimar an einer Lungenentzündung.

Mehr Infos zu Nietzsches Philosophie, Leben & Zitate findest Du hier:

Nietzsche Zitate & Sprüche – über Depression, Mensch & Welt

Zitate Depression

 Ungeheuer ist viel.
Doch nichts
Ungeheurer, als der Mensch.

Friedrich Hölderlin, Antigone