
Die Philosophie: Ein Überblick
Grundlagen, Haltung & Fragen
Autorin: Die Inkognito-Philosophin
Die Philosophie
Bedeutung, Definition & Sinngehalt
Eigentlich verfügt die Philosophie über keine allgemeine Definition. Dafür existieren umso mehr Ansätze & Erklärungsversuche, was Philosophie zu sein hat. Die Wortherkunft von “Philosophie” bietet dafür eine sinnhafte Basis.
Die alten Philosophen der Antike waren Praktiker: es ging um die Einübung eines guten Lebensstils, der sich an der Harmonie des Weltganzen orientierte.
Philosophie: Was ist das?
Die Philosophie-Wissenschaft ist ein weites Feld, das im Wesentlichen Leben, Existenz und Welt umfasst. Sie kann in verschiedene Bereiche unterteilt werden, darunter:
Metaphysik, die sich mit dem Wesen der Realität auseinandersetzt, einschließlich des Verhältnisses von Geist und Materie, Substanz, Potenzialität und Aktualität.
Epistemologie, die der Frage nach der Erkenntnis und Wahrnehmung nachgeht.
Ethik, die sich mit moralischen Werten und Prinzipien beschäftigt.
Ästhetik, die die Natur von Kunst und Schönheit erforscht.
Logik, das Studium der korrekten Argumentation.
Die Philosophie strebt danach, durch logisches Denken, kritische Analyse und umsichtiges Argumentieren, Klarheit und Verständnis zu schaffen. In der Philosophie geht es nicht nur darum, Antworten zu finden, sondern auch darum, wie Fragen gestellt werden und wie wir die verschiedenen Möglichkeiten, sie zu beantworten, verstehen und bewerten können. Dies macht das Philosophieren zu einem lebenslangen Unterfangen.
Was ist philosophieren?
Philosophieren als Lebenskunst
So beliebt wie heute, war das Philosophieren bzw. der Stand des Philosophen nicht immer – es ist vielmehr ein Merkmal der Neuzeit und Moderne.
Ein Philosoph bedient sich seines Verstandes. Philosophieren hat also nichts mit gefühlten Einsichten zu tun und intuitiven Erkenntnissen.
Philosophieren kannst Du nur auf vernünftigem Wege, das ist ein relevantes Kriterium für Philosophie. Verstand und Vernunft heißt aber nicht zweckrational zu denken…
Philosophische
Grundlagen
Auf Deutungshoheit verzichten
Philosophieren lässt sich nur, wenn ich meinen Gesprächspartner als gleichwertig anerkenne und mich offen und ehrlich auf eine Unterhaltung einlasse.
Selbst wenn sie mir unangenehm werden könnte, weil das Gespräch zu Fragen führt, die ich nicht so einfach beantworten kann.
Ein zweckrationales Lösungsdenken ist hier fehl am Platz. Es geht nicht darum, endgültige Antworten parat zu haben. Und auch nicht darum, einen konkreten Nutzen zu ziehen.
Ich weiß, dass
ich nicht weiß
Sokratische Haltung
Mit dieser Aussage behauptet Sokrates nicht, dass er nichts wisse. Vielmehr hinterfragt er das, was man zu wissen meint.
Das Zitat sagt eigentlich nur aus, dass Sokrates sich bewusst ist, dass er kein absolutes oder unanzweifelbares Wissen besitzt.
Echtes Philosophieren setzt das Bewusstsein des Nicht-Wissens voraus. Das vermeintliche Wissen ist nur ein unreflektiertes Für-selbstverständlich-Halten, das sich bei näherem Hinsehen als Scheinwissen entlarvt.
Wichtig: Sokrates ging es ganz speziell um das Wissen von der Seele (Selbstfürsorge)– also ein moralisches Wissen.
Das Verstehen
Was bedeutet verstehen?
Was heißt, etwas oder jemanden zu verstehen? Verstehen hat irgendwie mit Verständigung zu tun, erschöpft sich aber nicht darin. Denn es gibt noch andere Zusammenhänge, in denen Verstehen eine Rolle spielt.
Was ist das Wesen der Philosophie?
Das Wesen der Philosophie liegt in ihrem ständigen Streben nach Wissen. Oder anders formuliert: es ist die philosophische Neugier, die offene, vorurteilslose Zuwendung zur Welt und ihren Phänomenen. Im Eigentlichen ist Philosophie ein Dialog – ein Dialog mit uns selbst, mit anderen und mit der Welt.
Zirkelschlüsse
naturalistisch, dogmatisch
& gar nicht logisch!
Logische Fehlschlüsse sind leider häufig. Und oft von Rechthaberei und Verallgemeinerung geprägt, die in einem Gespräch nicht konstruktiv sind.
Dabei werden wahre Tatsachen mit absoluten Werturteilen vermischt, um bestimmte Weltanschauungen oder Meinungen durchzusetzen.
Muße (Definition)
Muße ist mehr als Self-Care & Erholung
„Muße ist der schönste Besitz von allen“, sagte einst Sokrates.
Muße wird in Zeiten der Selbstoptimierung allerdings neu entdeckt. Doch nicht als Selbstzweck nach philosophischer Tradition, sondern als Mittel & dem Ziel, besser zu werden (worin auch immer).
Muße zu haben, ist sinnstiftend, doch nur wenn sie nicht unter dem Scheffel der Effektivität & Leistungsorientierung steht
Ursprung der Philosophie
Der Ursprung der westlichen Philosophie wird traditionell auf das antike Griechenland des 6. Jahrhunderts v. Chr. zurückgeführt. Diese Zeit ist als die vorsokratische Ära bekannt, benannt nach den Philosophen, die vor Sokrates lehrten (Vgl. Vorsokratiker). Die ersten bekannten westlichen Philosophen, wie Thales von Milet und Heraklit, lebten in den griechischen Stadtstaaten an der ionischen Küste, dem heutigen Westen der Türkei. Sie stellten fundamentale Fragen zur Natur der Realität.
Im 5. Jahrhundert v. Chr., während des „goldenen Zeitalters“ Athens, waren Philosophen wie Sokrates, Platon und Aristoteles aktive Denker und Lehrer. Sie erweiterten das Feld der Philosophie um Fragen der Ethik, der Politik und der Ästhetik, und legten das Fundament für große Teile des anschließenden westlichen Denkens.
Wichtig: Philosophie gab es nicht nur in der westlichen Welt. In China, Indien und dem Nahen Osten entstanden parallel unabhängige komplexe philosophische Systeme. Unter anderem das daoistische und konfuzianische Denken in China, die philosophischen Traditionen des Hinduismus und Buddhismus in Indien, und die philosophischen Strömungen in der islamischen Welt.
Anfänge der Philosophie
Vorsokratiker & Sophisten
Auf den folgenden Seiten findest Du Kurzinfos zur Philosophie der Antike:
Naturphilosophie (Milesier) und die sprachlichen Voraussetzungen der Philosophie
Die Vorsokratiker (Pythagoreer, Eleaten, Atomisten)
Die Sophisten und ihre soziokulturellen Hintergründe
& ihre Bedeutung
10 Zitate aus der Philosophie
Philosophische Zitate gibt es zu allen erdenklichen Themen. Hier 10 ausgewählte Zitate aus der Philosophie mitsamt der Erklärung ihrer philosophischen Idee dahinter, die häufig genutzt werden.
1) Heraklits Fluss-Metapher
2) Sokrates “Ich weiß, dass ich nicht weiß”
3) Protagoras “Der Mensch ist das Maß aller Dinge”
4) Aristoteles “Der Mensch ist ein politisches Tier”
5) René Descartes “Ich denke, also bin ich”
6) Jean Jacques Rousseau: „Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten“
7) Immanuel Kant: „Wage es zu wissen!“
8) Karl Marx: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“
9) Jean-Paul Sartre: „Die Existenz geht der Essenz voraus.“
10) Simone de Beauvoir: „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es.“
Existenzphilosophie &
Phänomenologie
Philosophie des 18. - 20. Jh.
Auf den folgenden Seiten findest Du Kurzinfos
Vgl. auch bekannte Philosophinnen – 12 Frauen & ihr geistiges Erbe
Definition (in der Philosophie)
Was ist Phänomenologie?
Die Phänomenologie ist eine bedeutende Strömung in der Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts, insbesondere von Edmund Husserl definiert.
Phänomenologische Ansätze haben viele andere Philosophen beeinflusst, darunter Adorno, Gadamer, Foucault und Habermas.
Tatsächlich ist die Phänomenologie damit eine entscheidende Grundlage für die Entwicklung von Hermeneutik, Existenzialismus und humanistischen Psychotherapien.
Was ist Wissenschaftlich?
Ist Philosophie eine Wissenschaft?
Die Philosophie galt früher als die Mutter aller Wissenschaften. Heute hat sich dieses Verständnis gewandelt. Je nach Perspektive gilt sie als Geisteswissenschaft, als Meta-Wissenschaft oder als Pseudowissenschaft. Wie wissenschaftlich ist die Philosophie also nach heutigen Standards?
Existenzphilosophie & Existentialismus
Freiheit & Verantwortung
Der Existentialismus ist eine Denkrichtung, welche der subjektiven Lebenserfahrung eine wesentliche Bedeutung beimisst und sich gegen jegliche Reduktion dieser Erfahrung auf eine abstrakte Konzeption, Definition oder Essenz ausspricht.
Die Angst nimmt im Existentialismus eine spezielle Position ein, da sie die Tür zur Freiheit öffnet. Als existenzielle Seinsweise, die nicht auf bestimmte Objekte beschränkt ist, isoliert sie das Individuum und konfrontiert es mit seinem grundlegenden Dasein in der Welt. Vgl. auch Existenzphilosophie

Was ist der Mensch?
Die Frage nach dem Wesen des Menschen beschäftigt sich mit der grundlegenden Natur des Mensch-Seins, seinen Eigenschaften, seinem Handeln und seiner Stellung in der Welt.
Für einige Strömungen in der Philosophie ist der Mensch ein rationales Wesen, das durch seinen Verstand und seine Fähigkeit zum logischen Denken definiert wird. Eine Sichtweise, die besonders in der westlichen Philosophie prominent ist und die wiederum ihren Ursprung in der antiken griechischen Philosophie hat.
Philosophen wie Immanuel Kant betonen die moralischen Aspekte des Mensch-Seins und behaupten, dass der Mensch durch sein Gewissen und seine Fähigkeit, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, gekennzeichnet sei.
Existenzialisten wie Jean-Paul Sartre hielten dagegen, dass der Mensch durch seine Existenz vor seiner Essenz definiert ist, das heißt, wir existieren zuerst und bestimmen im Folgenden durch unsere Handlungen und Entscheidungen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.
Die Antwort auf die Frage „Was ist der Mensch?“ variiert je nach philosophischer Perspektive stark. Es ist eine Frage, die dazu führt, die Komplexität und Vielfalt der menschlichen Erfahrung zu erkennen. Es ist keine Frage, die zu einer voreiligen Antwort verleiten soll, sondern zum kritischen Nachdenken und zur Reflexion anregt.
Der Mensch als tätiges Wesen in der Philosophie
Die Vorstellung vom Menschen als einem „aktives Wesen“ ist ein zentraler Gedanke in der Philosophie, der hauptsächlich auf Aristoteles zurückgeht. Aristoteles betrachtete den Menschen als ein von Natur aus „politisches Wesen“ (Zoon politikon), das durch seine Aktivitäten und sein Handeln in einer Gemeinschaft definiert ist.
Diese „Tätigkeit“ (das griechische Wort ist "praxis") beinhaltet nicht nur körperliches Handeln, sondern auch geistige Aktivitäten wie Nachdenken, Sprechen und Überlegen. Die Vorstellung, dass der Mensch ein „tätiges Wesen“ ist, betont, dass das, was wir tun, und die Art und Weise, wie wir in der Welt handeln, entscheidend dafür sind, wer wir sind und wie wir uns verstehen.
In diesem Sinne ist die Philosophie selbst eine Form der Tätigkeit – eine, die das kritische Nachdenken, das Hinterfragen und die Reflexion über fundamentale Fragen beinhaltet, durch die wir unser Verständnis der Welt und unseren Platz in ihr formen.
Ist der Mensch frei?
Die Frage der menschlichen Willensfreiheit ist eine der zentralen Thematiken in der Philosophie.
Determinismus: Deterministen glauben, dass jede Handlung und Entscheidung vorbestimmt, festgelegt ist (z. B. durch physikalische Gesetze oder durch vorherige psychologische Zustände). In diesem Sinne besteht keine „freie Wahl“, da jeder Zustand der Welt, einschließlich unserer Entscheidungen, eine notwendige Konsequenz des vorherigen Zustands ist.
Kompatibilismus (oder weicher Determinismus): Kompatibilisten argumentieren, dass Freiheit und Determinismus miteinander vereinbar sind. Sie glauben, dass eine Handlung als frei betrachtet werden kann, wenn sie das Ergebnis unserer eigenen Wünsche, Absichten oder Motive ist, auch wenn diese selbst durch vorherige Ereignisse determiniert sind.
Existenzphilosophie: Existenzialisten betonen die persönliche Freiheit und die Verantwortung des Einzelnen für die Gestaltung seines eigenen Lebens. Insbesondere die Subjektivität, die Einzigartigkeit des Individuums, steht im Fokus.
Was ist Glück?
Das Glück ist seit der Antike ein umstrittenes Thema in der Philosophie. Die antiken griechischen Philosophen, wie Aristoteles, sahen Glück als „Eudaimonia“ an, was oft als „Selbstverwirklichung“ oder „gutes Leben“ übersetzt wird. Es bezieht sich auf das Streben nach Tugendhaftigkeit und Weisheit, anstatt nur auf Freude oder Vergnügen.
In der stoischen Philosophie wird Glück eher als innere Gelassenheit und Akzeptanz gesehen, unabhängig von äußeren Umständen. Die Stoa betont, dass wir nicht die Kontrolle über äußere Ereignisse haben, aber wir kontrollieren, wie wir auf sie reagieren.
Die moderne Philosophie und Psychologie tendieren dazu, Glück als subjektives Wohlbefinden zu betrachten, das verschiedene Aspekte umfasst, einschließlich emotionaler Zustände wie Freude und Zufriedenheit, aber auch ein allgemeines Gefühl der Erfüllung.
Wohlgemerkt: diese verschiedenen Philosophien des Glücks sind keine festen Rezepte, sondern vielmehr eine Widerspiegelung dessen, wie unterschiedlich Menschen im Laufe der Geschichte und in verschiedenen Kulturen Glück definiert und gesucht haben.
Wer bin ich?
Die Frage „Wer bin ich?“ ist eine der tiefgründigsten und komplexesten Fragen in der Philosophie und erfordert eine introspektive und fachübergreifende Reflexion auf das Selbst.
Im existenzialistischen Sinne könnte man sagen: „wer du bist“ ist etwas, das durch deine eigenen Handlungen und Entscheidungen definiert wird. Jeder Mensch trägt die Verantwortung für seine eigene Existenz und die Definition dessen, was sie ausmacht.
Die Philosophie der Aufklärung betont die Rolle der Vernunft und Autonomie in der Definition des Selbst,
während postmoderne Philosophien die fluide und konstruierte Natur des Selbst fokussieren, die durch Sprache, Kultur und Machtverhältnisse geformt wird.
Einige Neurowissenschaftler und Neurophilosophen argumentieren, dass das Selbst eine Art Illusion ist – ein Produkt komplexer Gehirnprozesse und sozialer Narrative.
Eine klare Antwort gibt es nicht
Dafür eine Schlussfolgerung, die aus der Vielfalt an Perspektiven entspringt: Die Frage „wer bin ich?“ lässt sich nicht durch eine einzige Antwort definieren, nicht einseitig klären und nicht eindeutig oder endgültig abhaken.
Grundfragen der Philosophie
Die 4 Fragen Kants
Die vier Fragen von Immanuel Kant sind grundlegende Fragen der Philosophie, die die verschiedenen Bereiche menschlicher Vernunft und Interessen abdecken. Diese Fragen sind:
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
Was ist der Mensch?
Was kann ich wissen?
Die Frage „Was kann ich wissen?“ zählt zur Epistemologie (=Erkenntnistheorie). Sie befasst sich mit der Frage, was Wissen ist und wie wir es erlangen können. Genauer gesagt: Es geht um die Begrenzungen und die Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis.
Rationalismus: Hierbei handelt es sich um die Auffassung, dass wir durch reine Vernunft Wissen erlangen können, unabhängig von sensorischer Erfahrung. Berühmte Rationalisten wie Descartes glaubten, dass logisches Denken zu sicherem Wissen führen kann.
Empirismus: Dieser Standpunkt betont die Rolle der Sinneserfahrung. Empiristen wie John Locke und David Hume argumentieren, dass alle unser Wissen aus der Erfahrung stammt.
Skeptizismus: Skeptiker bezweifeln, dass wir irgendwelches sicheres Wissen erlangen können. Sie bringen Argumente vor, dass unser Wissen immer fehlerhaft oder unvollständig sein kann.
Pragmatismus: Pragmatiker glauben, dass Wissen insofern definiert wird, als es funktioniert oder nützlich ist. Sie betonen den praktischen Wert von Ideen und Theorien.
Konstruktivismus: Konstruktivisten glauben, dass unser Wissen von uns selbst konstruiert wird. Sie betonen die Rolle von Sprache, Kultur und menschlicher Kognition bei der Formung unserer Wahrnehmung der Welt.
Dies sind nur einige der vielen Philosophien, die versuchen, diese Frage zu beantworten. Die Debatte geht in der zeitgenössischen Philosophie weiter und prägt auch unser Verständnis in verwandten Bereichen wie Wissenschaft, Mathematik und Geschichte.
Was soll ich tun?
Die Ethik liefert uns Leitlinien, wie wir uns verhalten sollten, welche Handlungen als moralisch richtig oder falsch angesehen werden und welche Verpflichtungen damit einhergehen.
Utilitarismus: (John Stuart Mill, Jeremy Bentham) Ziel ist das größte Glück für die größte Anzahl von Menschen. Es geht also nicht um die Gesinnung, sondern die konkrete Folge/Wirkung der Handlung. (Folge-Ethik, teleologische Ethik)
Deontologie: Immanuel Kant betonte die moralischen Pflichten und Regeln, die wir befolgen müssen, unabhängig von den Auswirkungen unserer Handlungen. Zum Beispiel wird es als moralisch falsch angesehen, zu lügen, auch wenn die Lüge dazu führen könnte, dass jemand sich besser fühlt. (Pflicht-Ethik)
Tugendethik: Zentral für die Tugendethik, die auf Sokrates oder Aristoteles zurückgeht, ist die Idee, dass ethisches Handeln darin besteht, tugendhafte Charaktereigenschaften zu kultivieren. Anstatt sich auf Regeln oder Ergebnisse zu konzentrieren, sollten wir danach streben, tugendhafte Menschen zu sein.
Existenzialismus: Existenzialisten wie Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir legen den Schwerpunkt auf persönliche Freiheit und Authentizität. Sie argumentieren, dass wir in einer Welt ohne vorgegebene moralische Werte oder Bedeutungen leben und daher die Verantwortung haben, unseren eigenen Weg zu wählen und unsere eigenen Werte zu schaffen.
Merkformel: „Sittlich richtig handeln bedeutet nach der Tugendethik tugendhaft, nach der deontologischen Ethik aus Pflicht und nach der teleologischen Ethik mit dem bestmöglichen Nutzen handeln.“ (Wikipedia)
Letztlich ist eine Antwort von vielen Faktoren abhängig, darunter unsere persönlichen Überzeugungen und Werte, der spezifische Kontext, in dem wir uns befinden, und die ethischen Konzepten, zu denen wir uns hingezogen fühlen.
Was darf ich hoffen?
Eine fundamentale Fragestellung, die Kant hier aufgeworfen hat. Sie betrifft das Gebiet der Metaphysik und der Religionsphilosophie und bezieht sich auf das, was jenseits unseres unmittelbaren Wissens und Verständnisses liegt.
In Kants Theorie geht es konkret um das Handeln in Übereinstimmung mit der sittlichen Ordnung und um das Potenzial des Glücks. Dabei nimmt die Philosophie nicht nur religiöse oder spirituelle Hoffnungen in den Blick, sondern auch allgemeine Erwartungen und Wünsche für die Zukunft. Es geht darum, was wir vernünftigerweise hoffen oder erwarten können – sowohl auf persönlicher Ebene, als auch bezogen auf die Welt als Ganzes.
Hoffnung ist damit Motivation für moralisches Handeln und Streben nach persönlicher und kollektiver Verbesserung.

Was ist der Mensch?
„Was ist der Mensch?“, ist die letzte der 4 großen Fragen, die Kant stellte. Für ihn war dies die zentrale Frage, da sie alle anderen Fragen – „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“, „Was darf ich hoffen?“ – umfasst und zugleich erweitert.
Grundsätzlich kann man sagen, dass diese Fragestellung eine anthropologische ist, die sowohl das menschliche Selbstverständnis als auch unser Verständnis von der Stellung des Menschen in der Welt betrifft. Während viele andere Lebewesen rein auf Instinkt und Überleben ausgerichtet sind, hat der Mensch die Fähigkeit, abzuwägen, zu wählen und zu urteilen. Menschen sind fähig zur Vernunft und zur Reflexion – sie können über sich selbst und ihr Verhältnis zur Welt nachdenken.
So bindet die Frage „Was ist der Mensch?“ verschiedenen Aspekte ein, um ein umfassendes Bild des Menschen als sowohl physisches, rationales, moralisches und hoffnungsvolles Wesen zu erhalten. Das Thema ist also eher als Ermutigung zu verstehen, die menschliche Existenz in all ihrer Komplexität immer wieder neu zu denken.
Philosophie der Gefühle
Was ist Hoffnungslosigkeit?
Was sind Traurigkeit & Trauer?
Was ist Melancholie?
Was ist Angst?
Was ist Anhedonie (Freudlosigkeit)?
Was ist eine Depressive Verstimmung?
Was ist Neid?
Philosophie über Mensch & Technik
Geist und Gehirn – Ich ist nicht Gehirn
Digitale Medien & Gehirn – Was macht das Internet mit uns?
Algorithmen auf Social Media – jenseits von Gut und Böse
Entmenschlichte Menschenbilder – Die Grenzen der Naturwissenschaft
Macht der Narrative (Storytelling) – Wie egoistisch sind wir?