CBD gegen Depression – Hilft CBD bei Depressionen wirklich?

Beim Thema CBD gegen Depression, Ängste & Stress scheiden sich die Geister. Gleichzeitig sind natürliche Antidepressiva heiß begehrt. Ich möchte Dir hier meine persönlichen Eindrücke zu CBD schildern und Dir ein paar Infos zum Thema CBD bei Depressionen an die Hand geben.

CBD gegen Depressionen

Was kann CBD bei Depressionen?

CBD soll gegen Depressionen helfen. Ist der Hype gerechtfertigt? Ein persönlicher und rein subjektiver Erfahrungsbericht mit CBD-Öl.


Inhaltsverzeichnis: CBD gegen Depression


Wirkt CBD bei Depressionen?

Ehrlich gesagt, habe ich mich nie besonders mit CBD beschäftigt, aber CBD-Öle schon einmal vergebens ausprobiert. Der ganze Hype um CBD gegen Depressionen, Ängste & Co. stimmt mich erst einmal skeptisch. Schließlich werden oft Werbeversprechen gemacht, die alles suggerieren, nur keine seriöse, wissenschaftliche Darstellung.

Mittlerweile finden sich viele Erfahrungsberichte über CBD gegen Depressionen im Internet, die ziemlich durchwachsen sind – ebenso wie der wissenschaftliche Forschungsstand zu CBD.

CBD-Öl bei Depressionen

CBD-Hype in Deutschland

Seit ein paar Jahren wird CBD hierzulande stark gehypet und findet sich als Lifestyle-Produkt in allen erdenklichen Formen: Öle, Tropfen, Cremes etc.

Ein erfreulicher Umstand für die Hersteller, deren Jahresumsatz sich zwischen 2020 bis 2023 wohl verdreifacht hat (1).

Trotzdem oder gerade deswegen reizte mich ein neuer Selbstversuch, den ich gemeinsam mit meinem Mann startete.

Aber bevor ich Dir hier meine persönliche Erfahrung zu CBD schildere, zuerst ein paar Hintergrundinfos zu CBD und seiner möglichen Wirkung.

 

Was ist CBD?

CBD ist die Abkürzung für ein Cannabidiol, das aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen wird und nur eines von mehr als 100 Cannabinoiden darstellt.

Bitte nicht verwechseln mit THC, das ausschließlich aus der Hanfblüte gewonnen und seit längerem erfolgreich in der Schmerztherapie genutzt wird. CBD ist nämlich ein Antagonist von THC und soll eine entspannende, angstlösende Wirkung haben, ohne zu berauschen.

 

Doch im Vergleich zum medizinischem Cannabis (THC) ist CBD keine Medizin, sondern ein (Nahrungs-) Ergänzungsmittel. Das liegt daran, dass noch große Studien ausstehen, die eine eindeutige Wirkung beim Menschen nachweisen könnten.

 

CBD – Merkmale

  • wird aus der ganzen Hanfpflanze gewonnen

  • wirkt entspannend und angstlösend

  • gilt als Nahrungsergänzung wegen fehlender wissenschaftlicher Nachweise

THC – Merkmale

  • entstammt nur aus der Hanfblüte

  • wirkt berauschend und enthemmend

  • ist als Medizin bei bestimmten Krankheiten zugelassen und vielfach in seiner Wirksamkeit belegt.

 

Studien: CBD gegen Depressionen

Erste Hinweise auf eine mögliche antidepressive Wirkung geben diverse Tierversuche (Quelle 2 und 5): Aus ihnen lässt sich schließen, dass CBD gegen Depressionen und Ängste hilft. Dabei ist jedoch im Hinterkopf zu behalten:

Hilft CBD gegen Depression?

In Studien wird CBD ausschließlich in isolierter Form und höheren Dosen verwendet.

Das ist ein großer Unterschied zu den Verzehrsempfehlungen bei frei verkäuflichen CBD-Produkten, die sehr niedrig dosiert sind.

Es existieren wenige und sehr kleine Studien mit CBD am Menschen.

Bisher konnten keine wissenschaftlich anerkannten Beweise dafür gewonnen werden, dass CBD sicher gegen Depressionen hilft. Das Stichwort ist hier „sicher“. Denn mittlerweile werden CBD-Öl-Tropfen mögliche positive Wirkung bei depressiven Patienten zugesprochen, trotzdem sind noch viele weitere Untersuchungen notwendig.

 

Bisherige Studienlage über CBD beim Menschen

Im Jahr 2017 erschien eine erste Überblicksarbeit (9) aus der Schweiz. Nur 25 Arbeiten, die CBD oder CBD-haltige Extrakte als Monopräparate einsetzen, erfüllten alle Kriterien für klinische Studien.

CBD gegen Epilepsie erwiesen

CBD gegen Epilepsie

Am besten scheint die Wirkung von CBD bei der speziellen Epilepsie „Dravet-Syndrom“ belegt. Zusammen mit einer Standardtherapie konnte CBD in einer Dosierung von 20 mg/kg Körpergewicht die Häufigkeit von Anfällen deutlich reduzieren.

 

CBD bei sozialer Angststörung

Kleinere Studien zur Wirksamkeit von CBD bei sozialen Angststörungen lassen vermuten, dass ca. 600 und 400 mg CBD die Angst vermindern können. Scheinbar konnte dies für 300 mg (aber nicht für 100 und 900 mg) noch einmal belegt werden.

 

Zu bedenken ist hier: Es ging nur um die Problematik „öffentliches Sprechen“, die Wirkung auf andere angstrelevante Situationen ist nicht oder zu wenig untersucht.

 

Eine neuere Untersuchung (11) ohne Vergleichsgruppe legt dagegen den Schluss nahe, dass CBD ergänzend bei Angststörungen helfen kann, aber nicht bei Schlafproblemen. Die Tagesdosis lag hier bei 25 mg pro Tag in Kapselform.

Update: Eine Studie von 2022 zeigte (13), bei der 31 Menschen mit behandlungsresistenten Angststörungen teilnahmen, dass 400-800 mg CBD pro Tag über 12 Wochen lang eingenommen, die Angstsymptome (Panikattacken, Sorgen, Flashbacks) stark lindern konnten - in Verbindung mit einer Psychotherapie.

Allerdings bemerken die Autoren hier ganz richtig: „(…) es könnte sich auch um einen Placebo-Effekt handeln. Der nächste Schritt ist eine randomisierte kontrollierte Studie (…). Eine solche Studie muss an einer viel größeren Gruppe – etwa 200 bis 250 jungen Menschen – durchgeführt werden, damit wir mit einiger Sicherheit sagen können, ob die Behandlung tatsächlich Nutzen und Wirkung hat oder nicht“.

 

Außerdem traten bei 80 % der Probanden Nebenwirkungen auf: Müdigkeit, schlechte Laune, Hitzewallungen, Schüttelfrost.

 

CBD gegen Schlafstörungen

Hier ist der Forschungsstand echt widersprüchlich. In einem Test mit gerade Mal 15 Patienten mit Schlaflosigkeit halfen ca. 160 mg CBD die Schlafdauer zu verlängern, 40 mg und 80 mg hatten keinen Effekt.

Eine andere kleine Untersuchung mit durchschnittlich 20 mg CBD pro Tag zeigte bei 30 % der Probanden eine Verbesserung der subjektiven Schlafqualität.

 

CBD gegen Schmerzen

Ähnlich durchwachsen sieht die Studienlage bei CBD die gegen Schmerzen aus. Bei chronischen Schmerzen scheint CBD nicht zu wirken, THC dagegen schon.

Eine andere Studie mit MS-Patienten zeigt hingegen eine Wirkung von CBD – allerdings begrenzte sich die Anzahl auf 12 Probanden, was nicht gerade aussagekräftig ist.

 

Ob CBD auch bei chronischen Gelenks- und Muskelschmerzen hilft oder überhaupt bei akuten Schmerzen ist fraglich.

 

CBD gegen Depressionen

Ein Tierversuch von 2014 kommt zum Ergebnis, dass CBD eine antidepressive als auch angstlösende Wirkung hat. Eine neuere Studie aus dem Jahr 2018 spricht für einen stressreduzierenden Effekt, was sich bei Depressionen positiv auswirken kann. Ein weiteres Tierexperiment von 2019 (12) dokumentierte, dass CBD einen schnellen und anhaltenden antidepressiven Effekt zeitigen soll.

 

CBD-Wirkung – Was passiert im Körper?

In der Theorie funktioniert der Wirkmechanismus von CBD über das körpereigene Endocannabinoid-System (ECS), wo sich auch bestimmte Andockstellen für den Neurotransmitter Serotonin befinden (sogenannte 5-HT1A Rezeptoren).

CBD Wirkung auf Gehirn und Psyche

Die Medizin versteht das ECS als Regulationssystem, welches Rezeptoren, Enzyme & dergleichen mehr umfasst. Die Forschung vermutet, dass es großen Einfluss auf diverse Prozesse hat. Darunter: Stress, Schmerz, Appetit und Schlaf-Wach-Rhythmus.

 

Wie wirkt CBD bei Depressionen?

Hypothesen und Theorien zur Effektivität von CBD

CBD beeinflusst Serotonin-Spiegel

Wenn Serotonin bei Depressionen wirklich eine Rolle spielt, dann erklärt sich hierdurch eine mögliche Wirksamkeit von CBD-Ölen gegen Depressionen. CBD ersetzt quasi das fehlende Serotonin und wirkt so depressiven Episoden entgegen. Allerdings ist die Serotoninhypothese zu Depressionen längst widerlegt. Da CBD aber ebenso Einfluss auf den Noradrenalin- und Dopamin-Haushalt hat, könnte hier eine Wechselwirkung mit Serotonin vorliegen (8).

CBD wirkt auf alle Neurotransmitter

CBD könnte aber auch dadurch wirken, dass es generell in den Hormon-Haushalt eingreift und ihn irgendwie reguliert. Andere Untersuchungen weisen nämlich darauf hin, dass auch GABA dadurch beeinflusst werden (6). Eine Studie bringt Glutamat als Wirkfaktor ins Gespräch: Auch das ist ein Neurotransmitter, der für die Kommunikation von Nervenzellen gebraucht wird. Ebenfalls wird die Aktivität des Stresshormons Cortisol beeinflusst sowie Wachtsumshormone.

CBD fördert die Neuroplastizität des Gehirns

Eine andere Theorie nimmt den veränderten Hippocampus in den Fokus, der bei Depressionen und Angststörungen verkleinert ist. In Tierversuchen hat die regelmäßige Einnahme von CBD-Ölen geholfen, die neuronale Regeneration dieses Gehirnareals zu fördern (genauso wie es Antidepressiva tun).

 
Kriterien: CBD gegen Depression

Kritieren für CBD gegen Depression

  • Benötigte Menge an CBD, abhängig von Körpergewicht, aktueller Befindlichkeit & gewünschtem Effekt

  • Produktform bzw. Darreichungsform

  • CBD-Stärke des verwendeten Produkts

  • Qualität, Art der CBD-Gewinnung (Kaltpressverfahren oder Erhitzung)

  • Wechselwirkungen mit Medikamenten & pflanzlichen Arzneimitteln

 

Erfahrung – CBD gegen Depressionen & Ängste

In Selbsthilfe-Foren und auf Social Media wird CBD so einiges nachgesagt. Man bekommt den Eindruck, viele Nutzer berichten von guten Erfahrungen mit CBD bei Depressionen und Angststörungen und sprechen dem Naturstoff eindeutige Effekte zu, die von Stimmungsaufhellung bis zur Entspannung reichen.

Erfahrung CBD gegen Depressionen

CBD Erfahrungsberichte sind immer subjektiv

Egal ob Du jetzt meine Erfahrungen mit CBD gegen Depressionen liest oder Dir einen anderen Bericht ansiehst – Bitte behalte dabei stets im Hinterkopf, dass es sich um subjektive Erfahrungen handelt, in die viel einfließt:

zum Beispiel meine persönliche Überzeugungen, Erlebnisse, Weltanschauung, Menschenbild, Wertewelt etc.

 

Meine Erfahrung mit CBD bei Depressionen

Ich werde an dieser Stelle keine Markennamen nennen oder Produkte eines bestimmten Herstellers bewerben, sondern lediglich von meinen Erfahrungen berichten, die ich innerhalb von 2 Monaten Anwendung an mir und meinem Mann beobachten konnte.

Zugegeben, das ist nicht lange, doch da die Produkte teuer sind und ich nicht die finanziellen Ressourcen habe, um 3- bis 4-stellige Beträge beim Testen von CBD-Öl auszugeben, muss das reichen.

 

Qualitätskriterien für CBD-Öle & Produkte

Worauf Du bei CBD-Öl achten solltest

  • Herstellung in Deutschland, Österreich oder Schweiz

  • konkrete Wirkstoff-Konzentration (zur sicheren Dosierung)

  • Art der Verarbeitung (am besten Kaltpressung, kein CO2-Verfahren)

  • keine anderen Zusätze

  • unabhängige Zertifikate zur Qualitätssicherung

 

Evtl. auch interessant für Dich: Was dich nicht umbringt, macht stärker – Wachstum nach Trauma?

Auch CBD kann Nebenwirkungen haben

Leider ist es ein häufiger Irrtum, dass pflanzliche Produkte keinerlei Nebenwirkungen hätten. Das stimmt so sicherlich nicht, natürliche Mittel können genauso unerwünschte Phänomene hervorrufen. Zu den seltenen, aber bekannten Nebenwirkungen von Cannabidiol zählen:

  • niedriger Blutdruck

  • trockener Mund

  • Durchfall

  • Appetitlosigkeit

  • Müdigkeit

 

CBD & Medikamente

CBD beeinflusst Enzyme im Körper, was sich natürlich auch auf die Wirkung eingenommener Medikamente auswirkt. Grundsätzlich wird daher abgeraten, CBD gleichzeitig mit Säurehemmern (z.B. Pantoprazol), Gerinnungshemmern, Schmerzmitteln oder Neuroleptika einzunehmen.

Interaktionen finden wahrscheinlich auch mit trizyklischen Antidepressiva (Clomipramin, Doxepin, Trimipramin) statt. Auch mit Nahrungsergänzungsmitteln können Wechselwirkungen auftreten. Daher wird meistens empfohlen, die folgenden Präparate nicht gleichzeitig mit CBD zu konsumieren: Kava, Hopfen, L-Tryptophan, Johanniskraut, Melatonin.

 

CBD-Dosierung

Wie viel CBD-Öl bei Depressionen?

Die richtige Dosierung für CBD zu finden, ist wahrscheinlich eine der größten Schwierigkeiten. Denn im Grunde gibt es hier keine exakten Zahlen, sondern relative Werte – eben weil die Wirkung sehr individuell ist.

Hinzukommen Wechselwirkungen mit Antidepressiva oder anderen Medikamenten, die es einem schwer machen, die richtige Dosis herauszufinden.

Da ich persönlich mit einem niedrigdosierten CBD-Öl keine bemerkenswerten Effekte erzielen konnte und in Studien sehr hohe Mengen verwendet wurden, zielten ich und mein Mann gleich bei der Dosis-Berechnung auf eine hohe Effektstärke ab (8).

CBD-Dosierung bei Depression & Angst

Faustregeln zur Dosis-Berechnung von CBD

  • Niedrige Stärke → 1 mg CBD pro 5 kg (0,2 mg / kg)

  • Mittlere Stärke → 3 mg CBD pro 5 kg (0,6 mg / kg)

  • Hohe Stärke → 6 mg CBD pro 5 kg (1,2 mg / kg)

Nach dieser Rechnung muss eine Person, die ca. 70 kg wiegt ungefähr 90 mg CBD pro Einnahme konsumieren, um einen starken Effekt gegen Depressionen zu erhalten. Wenn dieser Mensch also 2 mal am Tag CBD einnehmen möchte, wie oft empfohlen, dann sind pro Tag 180 mg nötig.

 

Bei meinem CBD-Test kamen zur Anwendung:

  1. CBD-Öl-Spray 1000 mg –mit ca. 8,3 mg CBD pro Sprühstoß

  2. Vollspektrum CBD-Öl-Kapseln – mit 50 mg CBD je Kapsel.

Mein Mann testete folgende Produkte:

  1. Vollspektrum CBD-Öl 18 % – mit 16 mg CBD pro Tropfen

  2. Vollspektrum CBD-Öl-Kapseln – mit 50 mg CBD je Kapsel.

 

In meinem Fall bestanden mögliche Wechselwirkungen mit dem NSRI Venlafaxin und dem Antipsychotikum bzw. Schlafmittel Quetiapin. Mein Mann nimmt überhaupt nichts ein. Noch eine Anmerkung: Milde pflanzliche Arzneimittel, wie Baldrian, Hopfen, Melatonin, oder verschiedene homöopathische Behandlungen halfen bei mir noch nie. Und auch nie bei meinem Mann.

 

Übrigens sollen Vollspektrum-Öle einen bessere Wirksamkeit durch Synergie-Effekte mit anderen natürlichen Verbindungen erzielen (Entourage-Effekt), zum Beispiel durch Terpene. Ob das wirklich so stimmt, wird von einigen Wissenschaftlern angezweifelt.

 

Im Vergleich zu vielen anderen Anwendern, die CBD nur nach Bedarf einnahmen, entschieden wir uns für eine regelmäßige Einnahme, so wird es ja auch in den positiven Studien gemacht.

 

Hilft CBD bei einer Depression bzw. Schmerzen?

Zum Zeitpunkt des Selbstversuchs steckte ich nicht in einer depressiven Phase, fühlte mich allerdings gestresst, überfordert und hatte Angst, einen Rückfall zu erleiden. Mein Mann wollte CBD gegen seine chronischen Rückenschmerzen testen.

 

Aber leider konnte ich persönlich keine positive Wirkung verspüren. Meine Angst nahm nicht merklich ab, mein Stressempfinden blieb auf gleichem Niveau.

Bei meinem Mann zeigte sich auch kein Effekt, jedenfalls bemerkte er selbst keinen und ich konnte auch keinen an ihm beobachten.

 

Die großen Fragen dabei:

  • War die Dosierung in beiden Fällen zu niedrig?

  • Oder die Testdauer von 8 Wochen zu kurz?

  • Evtl. ein Nocebo-Effekt aufgrund meiner kritischen Einstellung?

Vgl. auch Geist und Gehirn – Ich ist nicht Gehirn


 
Wenn CBD nicht wirkt

Wenn CBD nicht wirkt…

Die meisten Hersteller und Ratgeber halten fest, oft müsse die Dosis erhöht werden, um eine Wirkung zu erhalten. Oder man gehöre zu den Menschen, bei denen CBD halt nicht wirkt.

Tatsächlich glaube ich, dass weitaus höhere Dosen erforderlich sind, um hier eine Aussage treffen zu können. Doch diese müssten für Otto-Normalverbraucher erst einmal erschwinglich werden.

 

2. Selbstversuch 250 mg CBD mit Öl-Spray (Mundschleimhaut)

In Studien heißt es, dass die antidepressive und angstlösende Wirkung schnell eintritt. An einem Morgen nahm ich daher für 1 Tag ca. 250 mg CBD per Pump-Spray ein. Ich spürte aber auch hier keinerlei Effekt. Leider konnte ich auch über den Tag verteilt keine Verbesserung feststellen.

 

3. Selbstversuch 600 mg CBD mit Öl-Kapseln (Magen-Darm-Aufnahme) und Öl-Tropfen (Mundschleimhaut)

Aller guten Dinge sind 3, ich wagte also noch einen 3. Test mit höherer Dosis über 2 Tage, an denen ich wieder eine leichte depressive Grundstimmung verspürte. Diesmal in Absprache mit meinem Psychiater, der keinerlei Bedenken hatte und meinte, es könnten sich kaum schweren Nebenwirkungen einstellen. Den Zeitpunkt der Einnahme legte ich diesmal auf Abend und Morgen.

Leider auch hier ein negatives Ergebnis:

  • meine innere Unruhe blieb auf dem gleichen Level

  • meine Stimmung veränderte sich nicht

  • mein Stressempfinden hielt in gleicher Intensität an

  • meine unterschwelligen Angstgefühle hielten an

 

Fazit: CBD gegen Depression – hilft CBD wirklich?

CBD gegen Depression nicht zu empfehlen

Meine persönliche Meinung:

Die empfohlene Verzehrsmenge von handelsüblichen CBD-Ölen eignet sich nicht gegen Stress, Angst und Depressionen.

CBD gegen Depressionen muss natürlich jeder für sich testen, allerdings ist der Placebo-Effekt hier nicht zu unterschätzen – der fällt nämlich weitaus stärker aus, als die meisten Menschen denken und ist so gut wie immer dabei.

Grundsätzlich würde ich persönlich davon abraten, CBD-Öl in homöopathischen Dosen zu konsumieren. Außer, Du bemerkst tatsächlich einen Effekt, dann nutze das aus. Doch wer höhere Dosen testen möchte, sollte bei gleichzeitiger Einnahme von Antidepressiva unbedingt ärztlichen Rat einholen.

 

CBD ersetzt keine Antidepressiva

CBD ist in der Regel kein Ersatz für Medikamente und sollte nur zur Ergänzung herhalten. Auch wenn Tierversuche eine positive Wirkung nahe legen, sind die Ergebnisse nicht 1:1 auf Menschen übertragbar. Wer also wegen Depressionen Medikamente nehmen muss, weil sonst nichts hilft, sollte diese auf keinen Fall absetzen.


Quellen:

1) Schlossparkklinik Dirmstein/Pfalz: Wirkung und Anwendung von CBD bei Depressionen: Hype oder nützliche Hilfe?
2) A. R. De Mello Schier et al: Antidepressant-like and anxiolytic-like effects of cannabidiol: a chemical compound of Cannabis sativa (In: CNS Neurol Disord Drug Targets. 2014;13(6):953-60. doi: 10.2174/1871527313666140612114838)
3) Vera Ecker: CBD Studien & Forschung: Das sagt die Wissenschaft! (Studienüberblick 2021)
4) Jennifer Ann Steinort: CBD bei Depressionen – Einen inneren Ausgleich schaffen
5) A. J Sales et al: Cannabidiol Induces Rapid and Sustained Antidepressant-Like Effects Through Increased BDNF Signaling and Synaptogenesis in the Prefrontal Cortex (In: Mol Neurobiol. 2019 Feb;56(2):1070-1081. doi: 10.1007/s12035-018-1143-4. Epub 2018/06)
6) J. Peng et al: A narrative review of molecular mechanism and therapeutic effect of cannabidiol (CBD)
7) A. Batalla A et al: The Potential of Cannabidiol as a Treatment for Psychosis and Addiction: Who Benefits Most? A Systematic Review. (J Clin Med. 2019)
8) L. Leinow und J. Birnbaum: Heilen mit CBD. Das wissenschaftlich fundierte Handbuch zur medizinischen Anwendung von Cannabidiol. Riva Verlag 2017
9) S. Büechi: Wirksamkeit von Cannabidiol: Klinische Studien mit Cannabidiol und Cannabidiol-haltigen Extrakten (Schweiz Z Ganzheitsmed 2017;29:367-371)
10) Anna Lorzenzen: Ist der Hype um Cannabidiol berechtigt?
11) S. Shannon et al.: Cannabidiol in anxiety and sleep: a large case series. The Permanente Journal, 23, 18-41 (Studie 2019)
12) A. J. Verkauf et al.: Cannabidiol Induces Rapid and Sustained Antidepressant-Like Effects Through Increased BDNF Signaling and Synaptogenesis in the Prefrontal Cortex (Studie 2019)
13) Maximus Berger et al.: Cannabidiol for Treatment-Resistant Anxiety Disorders in Young People: An Open-Label Trial. In: The Journal of clinical psychiatriy. (Studie 2022)

Tamara Niebler (Inkognito-Philosophin)

Hi, ich bin Tamara, freie Journalistin & studierte Philosophin (Mag. phil.). Hier blogge ich über persönliche Erfahrungen mit Depressionen & Angst – und untersuche psychische Phänomene aus einer dezidiert philosophischen Perspektive. Zudem informiere ich fachkritisch über soziale Ungerechtigkeiten und gesellschaftliche Missstände, die uns alle betreffen.

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