
Philosophie Blog
über Psyche & Lebenswelt
Dieser Philosophie Blog vermittelt philosophische Denkanstöße & Essays zu den Themen Philosophie der Psychologie & Psychotherapie sowie Gesellschaft und Sinn.
Hier soll die Philosophie für eine allgemeine Lebenswirklichkeit des Menschen wieder fassbar werden. Und zwar in verständlicher & klarer Sprache, doch gleichzeitig mit intellektuell-kritischem Anspruch.
Philosophieren ist lebendig, praktisch und ganz schön herausfordernd. Die Philosophie fragt und kritisiert, inspiriert und diskutiert, analysiert und erklärt. Doch genau deshalb geht sie über eine eindimensionale, naturwissenschaftliche Ideologie von Mensch & Welt hinaus. (Vgl. phänomenologische Perspektiven, Existentialismus u.v.m.)
Kategorien-Übersicht
Alles Bio? – Zur Genealogie der Moral in soziobiologischer Perspektive
Dass die menschliche Natur etwas mit der Moralität des Menschen zu tun hat, steht außer Frage. Was seit jeher umstritten ist und – soviel sei jetzt schon verraten – auch weiterhin heftig umstritten sein wird, das ist die Frage, was wir denn meinen, wenn wir von der „Natur“ sprechen.
Immer mehr psychisch Kranke – Eine Mental Health Krise?
Kommentar – Psychische Probleme nehmen gefühlt zu: ca. jeder 3. Mensch in Deutschland fühlt sich psychisch krank. Vor allem 49 % der Frauen geben im AXA Mental Health Report einen schlechten psychischen Zustand an. Erkranken immer mehr Menschen psychisch? Stecken wir mitten in einer mentalen Gesundheitskrise?
Die Lust an der Gerechtigkeit – Oder: Warum es keinen Spaß macht, ein schlechter Mensch zu sein.
Kennen Sie das: Sie sehen eine bestimmte Situation, in der ein Mensch offensichtlich ungerecht behandelt wird – und ärgern sich. Sie haben mit der Situation selbst gar nichts zu tun und auch nicht mit dem Opfer der Ungerechtigkeit, trotzdem ärgert Sie das, was sie da erleben. Irgendetwas ist aus den Fugen geraten, das auch Sie betrifft. Etwas gerät ins Wanken, auf dessen Stabilität auch Sie angewiesen sind.
Philosophinnen – Frauen in der Philosophie: klug & kritisch
Frauen nehmen in der modernen Philosophie zwar eine Rolle ein, doch in der Philosophie-Geschichte selbst oder im großen Kanon der Philosophen sucht man sie vergebens. Dabei gab es schon immer Philosophinnen, die öffentlich bekannt und angesehen waren.
Naturrecht heute – Zur Aktualität einer alten Denkfigur
Dass die menschliche Natur etwas mit der Moralität und dem Rechtsempfinden des Menschen zu tun hat, steht außer Frage. Was seit jeher umstritten ist und – soviel ist klar – auch weiterhin heftig umstritten sein wird, das ist die Frage, was wir denn meinen, wenn wir von der „Natur“ sprechen.
Individuum und Institution – Ethische Perspektiven für komplexe Probleme
Gut und böse sein – können das auch Institutionen? Oder ist Moral nur etwas für Individuen? Woran hat sich eine Ethik zu orientieren: an (konkreten) Tugenden oder an (abstrakten) Normen? Komplexe Probleme verlangen neue Denkansätze.
Im Züricher Schauspielhaus wird am 4. Februar 1943 Bertolt Brechts Drama „Der gute Mensch von Sezuan“ uraufgeführt.
Einsamkeitsfähigkeit – Können wir nicht mehr einsam sein?
Einsamkeit ist schmerzlich, doch ebenso eine unausweichliche Realität unseres Daseins. In der Philosophie betont man gerne die positive Erfahrung des Einsam-seins als Einsamkeitskompetenz. Gleichzeitig wird die negative Form der Einsamkeit als Gefahr für unsere westliche Gesellschaft dargestellt. Was stimmt denn nun? Haben wir wirklich alle verlernt, einsam sein zu können?
Der Weg des Humanismus – Zur Genese der Menschenrechtsidee
Gegen einen Aufklärung und Menschenrechte allein für sich reklamierenden säkularistischen Humanismus zeigt die Beschäftigung mit den Ideen des historischen Humanismus der Renaissance deutlich dessen christliche Grundierung. Alles andere wäre auch verwunderlich, eingedenk der Geschichte Europas im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.
Störung oder Leiden?
Was Sprache enthüllt #4:
Bist du eine “Störung”?
Das Wort Störung transportiert Tiefenbedeutungen, die dem hilfesuchenden Menschen Schuld, Wertlosigkeit, Fehlerhaftigkeit und Verantwortungslosigkeit zuschreiben.
Therapeutinnen und Ärzte sollten den Terminus Störung ersetzen durch Leiden.
Eine Sprache für alle
Wer an Depressionen leidet, tut gut daran, sich anderen Menschen zu öffnen und über die eigene, oft so verworrene und widersprüchliche Gefühlswelt zu sprechen. Leider habe ich oft die Erfahrung gemacht, nicht oder – noch schlimmer – falsch verstanden zu werden, sowohl von Gesprächspartnern aus dem persönlichen Umfeld als auch von denen, die mir professionell zuhörten.
Begegnung, Identität, Einsamkeit
Kommunikation funktioniert nicht mehr
Anscheinend können wir nicht mehr miteinander, aber auch nicht ohne einander! Liegt diese Entwicklung in den aktuellen Krisen begründet? Sind Digitalisierung und Globalisierung schuld? Lösen sich soziale Institutionen auf, gehen Zugehörigkeiten und Identifikationsmöglichkeiten verloren?
Verstehen - eine Kommunikations-Falle?
Verstehen impliziert Bewerten! "Ich verstehe dich einfach nicht!" oder "Warum kannst du mich nicht verstehen?!" sind typische Äußerungen in einem Konflikt, die anzeigen, dass eine Lösung fern ist. Verstehen-Wollen oder -Sollen erzeugt in vielen sozialen Situationen eher Verwirrung als Klärung, eher Machtanspruch, Anklage und Schuldzuschreibung als Einigung und Lösung.
Was Philosophie beiträgt
Philosophie ist grundlegend praktisch
Leider wird sie heutzutage oft mit Fachsimpelei verwechselt, obwohl sie doch orientierende Praxis für den Alltag und das Leben ist.
Wesentlich ist der Bezug zur menschlichen Erfahrung und Lebenswirklichkeit: Die Philosophie ist keine abgehobene Theorie, sondern eng verbunden mit dem Leben, das wir führen. Auch wenn sie sich in den höchsten Sphären bewegt, verliert sie nicht den Bezug zur Realität. Oder sollte sie zumindest nicht. Schließlich hat Philosophie die Zielsetzung, Selbstverständlichkeiten kritisch zu hinterfragen und unentdeckte Perspektiven zu eröffnen.